Der Diesel war schon in den 70ern auf breiter Linie salonfähig geworden, und auf diesen Zug sprang höchst erfolgreich der BMW 524td auf. Ging ja nicht an, dass der 5er das Kilometerfresser-Segment Audi 100 und Mercedes 124 kampflos überließe.
Nein, die ersten waren die Bayern beim Aufblasen von Selbstzündern nicht, da waren die Stuttgarter früher beim W116 300 SD für den US-Markt bereits einige Jahre schneller. Was man in München aber gar nicht wiederholen wollte,
war das schnelle Aufgeben einer guten Idee – nach dem im Nachhinein viel zur voreilig eingestellten 2002 turbo zeigte Porsche mit dem 911 turbo ja zur Genüge, wie ein aufgeladener Sechszylinder erfolgreich zu vermarkten sei. Die Bayern passten aufmerksam auf, und so erzielte der im September 1983 neu gestartete BMW 524td echte Traumergebnisse: Bis zu seiner Einstellung im Dezember 1987 überzeugte jene Ausführung vom 5er satte 74.602 Kunden. Nur vom 520i, 528e und 528i verkauften die BMW Händler noch mehr Exemplare.
Der BMW 524td war kein lahmer Bummelant
„Der erste Turbo-Diesel auf BMW-Niveau“, wie die Produktbroschüre verheißungsvoll titelte, hatte denn auch alles richtig gemacht: Nicht nur, dass der Reihensechser recht kultiviert und mit einem Durchschnittsverbrauch von 7,0 l/100 km auch ziemlich genügsam war – der BMW 524td wies vor allem für Diesel-Pkw sehr beachtliche Fahrleistungen auf. In 13,6 Sekunden von 0 auf 100 spurten und 175 km/h Spitze? Kein Problem für den BMW Oldtimer. Und zwar mit Automatik-Getriebe, so wie unser Fotomodell; handgeschaltet rauschte der gehobene Mittelklasse-Wagen dank 115 PS und 210 Nm in nur 12,9 Sekunden in dreistellige Bereiche und lief 180 Sachen. Damit war die BMW Limousine für hiesige Selbstzünder bemerkenswert schnell und ein rechter Konkurrent zum neuen Mercedes 300 D W124.
Frisches Blut für den BMW Oldtimer
Vorliegendem BMW 524td entsprang Ende 1984 dem Montageband, erkennbar an der rundlicheren Frontschürze der im September jenen Jahres durchgeführten Modellpflege ferner war in diesem Zuge die Radioantenne vom linken Vorderkotflügel auf die hintere Seitenwand gewandert. Im BMW 5er-Innenraum wurde nur die Form einiger Schalter modifiziert. Auffälliger waren indes die fortan glatteren und ohne Ohren auskommenden Kopfstützen. Damit war der BMW Oldtimer zwar nicht voll auf Höhe der Zeit – immerhin war der E12 als Basis des BMW E28 bereits 1972 angelaufen, doch wurde schon fleißig an der Ablösung gearbeitet: Der E34 profitierte ab 1988 nicht nur von seinem flotten Aussehen und der breiten Motorenpalette, sondern auch dem von den vorigen 5er-Modellen gesicherten Platz im Segment.
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