2 Türen

Der Oldsmobile 442 mischte im Muscle Car Wars der 60er Jahre immer fleißig mit, konnte aber nie zu solchen Ehren wie Dodge Charger oder Chevrolet Chevelle kommen.

Oldsmobile 442 – die abgesenkte Front ist ein zarter Tribut an die Aerodynamik ©autorild.de
Dabei war der Oldsmobile 442 beileibe keine lahme Krücke: Unser Fotomodell, ein 442 Coupe des Modelljahrs 1968 weist einen 400 cui V8, einen Vierfachvergaser und eine Zweirohr-Auspuffanlage auf, womit auch die Modellbezeichnung geklärt wäre. Zuvor stand eine der beiden Vieren für das manuelle Vierganggetriebe, doch in vorliegendem Muscle Car obliegt die Kraftübertragung einer Dreistufenautomatik.

Und die Leistung? Der langhubige 6,6-l-Big Block V8 mobilisiert 325 PS und stemmt stramme 595 Nm Drehmoment auf die Kurbelwelle. Klingt jetzt nach viel, doch leider hatte die Konkurrenz mitunter mehr drauf.

 

Viel Platz für Frischluft. Der noch wildere Oldsmobile 442 W30 hatte sogar besondere Lufteinlässe unter der Stoßstange©autorild.de

Oldsmobile schlägt Pontiac

Der Oldsmobile 442 hatte in vorliegender Version allerdings keine Probleme, den hausinternen Konkurrenten Pontiac GTO mit Automatik in die Schranken zu verweisen: Das Magazin Car Life kam mit dem 1968 442 mit 3.42:1 Hinterachse and Hydramatic auf eine Viertelmeilen-Zeit von 15.13 Sekunden; die Endgeschwindigkeit betrug 148 km/h. The Great One kam mit gleicher Achse bei einem Test von Motor Trend indes nur auf 15.93 Sekunden und 142 km/h. Auch heute gehört der Olds mit einer Beschleunigung von 0 auf 100 km/h von sieben Sekunden trotz seiner 43 Jahre auf dem Fastback nicht zum alten Eisen.

Das rundliche, stimmige Karosseriedesign von Oldmobile ließ die Mercury-Konkurrenten aus dem Hause Ford sehr alt aussehen©autorild.de

Muscle Car für Besserverdiener

Dass der Oldsmobile 442 1968 trotz seines ausgewogenen Fahrwerks nicht zum Knaller avanciert, mochte am Gerücht gelegen haben, dass erst der getunte 442 Hurst Olds in der Lage war, den leichteren’ 67er abzuhängen. Im absatztechnischen Zenithjahr der Muscle Cars waren 33.000 Verkäufe recht akzeptabel – immerhin war der 442 kein Billigheimer, sondern aufgrund der besseren Positionierung von Oldsmobile eher der gehobenen Mittelklasse zuzurechnen. Dass der 442 Olds damit Freude bescherte war klar – doch auch die Besitzer profitierten in ihrem Hardtop Coupe, dass es alternativ auch oben ohne gab, von der komfortablen Ausstattung und etwa den dynamisch erscheinenden Rundinstrumenten.

Flottes Heck – am Olds wirkt alles wie aus einem Guss©autorild.de

Oldsmobile 442 zeigt, worauf es wirklich ankommt

Unser Oldsmobile 442 kommt im derbsten Beater-Style – der Lack ist überall von Rissen durchzogen und ausgeblichen hebelt. Offene, schlecht überlackierte Stellen gereichen dem Oldsmobile genauso wenig zu Ehre wie das mattschwarze Dach, das sich bei genauerem Hinsehen als aufgepinselt erweist. Zu guter Letzt ist der Kühlergrill etwas demoliert, und der vertikale Sportstreifen bereitet sich auch auf den Abgang vor. Doch was soll’s – die dicken Reifen sind wie die ansehnlichen Sportfelgen im Bestzustand, ebenso alle Lichter. Reicht ja, um an der Ampel ganz vorn mitspielen zu können. Was ist eigentlich Farbe?
Der Lack ist ab. Wenn schon, langsamer wird der 442 dadurch nicht©autorild.de

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