Mit insgesamt rund 210.000 Automobile gehörten die Adlerwerke zu den großen deutschen Herstellern, und das Volumen kam mit Volkswagen wie dem Adler Trumpf Junior. Der machte als Roadster namens Sport natürlich besonders viel her.
So beeindruckend wie ein Mercedes SSK, ein Auburn Speedster oder ein Duesenberg J in flott geschneiderter Karosserie
vorangingen, so unerschwinglich waren diese Wagen auch für die meisten Zeitgenossen. Sehr wohl erschwinglich waren hingegen kleine Roadster einige Preisklassen tiefer – so wie der Adler Trumpf Junior Sport. Daher zierten sich die Frankfurter Adlerwerke auch gar nicht und stellten 1934 den gehobenen Standard 8 ein. Stattdessen wurde kleineren Modellen wie dem Primus, dem Trumpf und dem Trumpf Junior der Vorzug gegeben. Ohnehin erwies sich das nach dem Zweiten Weltkrieg in Motorrädern und Büromaschinen machende Unternehmen als sehr pragmatisch, ließ etwa 1930 vom ehemaligen Bauhaus-Leiter Walter Gropius bersten und ihn auch gleich Karosserien sowie das Markenzeichen neu gestalten.
11,7 Meter Wendekreis störten am Trumpf Junior nicht
Auch an weiteren klugen Köpfen fehlte es den Frankfurtern nicht, so wurde Hans Gustav Röhr nach dem Konkurs seiner eigenen Röhr Auto AG 1931 als Chefkonstrukteur der Adlerwerke verpflichtet. Er entwickelte den 1932 vorgestellten Mittelklassewagen Adler Trumpf, der durch rundum einzeln aufgehängte Räder und den seinerzeit sehr unüblichen Frontantrieb auffiel. Mit einem 1000er Motor trat 1934 der gleichfalls frontgetriebene Kleinwagen Adler Trumpf Junior seine Erfolgsgeschichte an, die mit über 100.000 Abnehmern bis 1939 endete. Zunächst stand der Junior vom Typ 1G als Limousine als Cabrio sowie als Cabriolimousine mit jeweils zwei Türen zur Verfügung, 1935 wurde in Form eines zweitürigen Roadsters der bei 263 cm Radstand 425 cm lange, 152 cm breite und 136 cm hohe Adler Trumpf Junior Sport nachgereicht.
Außentürgriffe sparte sich der Adler Oldtimer
Dem Adler Sportwagen ist der Designeinfluss Röhrs, einem einstigen Flugzeugentwickler und Jagdflieger, nicht abzusprechen: Aerodynamischen Erkenntnissen – auch wenn sie aus heutiger Sicht lächerlich gering erscheinen mögen – verschloss sich das auf einem Holzgerüst ruhende Blechkleid nicht. Anhand der schräg gestellten Front, der kleinen Windschutzscheiben und des abfallenden Hecks ist der Ansatz einer stromlinienförmigen Gestaltung klar erkennbar. Statt großer, geschwungener Kotflügel kleine, leichte Radabdeckungen, die mitfedernd angebracht sind. Auch die Ausstattung in sportlichen Rot gefällt, die zum angenehmeren Ellenbogen-Heraushängen im eher engen Innenraum sehr flachen und hinten angeschlagenen Türen lassen sich allein von innen öffnen. Wer wollte da nicht gern das Gefummel an den Wagenschlägen übergehend lässig in den Adler Trumpf Junior Sport springen?
Kilometerfresser Adler Trumpf Junior Sport
Mit seinen von einer Viergang-Lenkradschaltung – ab dem zweiten Gang synchronisiert - ab dem zweiten Gang synchronisierte verwalteten 28 PS, immerhin drei mehr als beim 1G und dem ab 1936 gebauten 1E, war der Adler Oldtimer eine schnelle Nummer: 110 km/h Spitze konnten sich mehr als sehen lassen, 20 Sachen mehr als bei den übrigen Junioren. Dabei kam dem Sport allerdings auch das um mindestens 30 kg geringere Gewicht von einer Dreivierteltonne zupass. Eingefangen wurde der Adler Trumpf Junior Sport von seilzugbetätigten Bendix Duo-Servobremsen, die sowohl an den von doppelten Querblattfedern gehaltenen Vorderrädern als auch ihren drehstabgefederten Pendants im Heck zu finden waren. Geradezu überragend in Zeiten von bestenfalls halbjährigen Garantien muss die Langlebigkeit gewesen sein: Unser Fotomodell trägt am Grill stolz eine Gussplakette „Deutsche Qualitätsarbeit – 100.000 km auf Adler“. Herzlichen Glückwunsch!
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