2 Türen

Ist der Ford Mustang GT unumgänglich, traditionell mit V8-Sauger? Nein, wenn auch die Mehrheit der Mustang-Käufer das so sieht. Doch mit dem Basis-Motor, dem aus dem Focus RS bekannten Turbovierzylinder, ist der Ford Sportwagen gleichfalls nicht zu verachten. Wie viele PS, wie viel Hubraum benötigt ein Pony Car zum Glücklichsein?   

Impressionen vom Ford Mustang Ecoboost Test ©autorild.de

Diese essentielle Frage kreiste um unseren Ford Mustang Test im Sommer 2018, und unser im aufpreispflichtigen Saphir-Blau metallic lackiertes Fastback beantwortete sie

aus unserer Warte höchst zufrieden stellend. Soviel vorweg: Mit 290 PS und 440 Nm Drehmoment spielt der EcoBoost-Vierer in einer Liga mit älteren V8 Mustangs. Und zwar nicht mit den Schwächlingen aus der von Leistungsschwund geprägten Malaise Era der 70er, sondern mit denen vom Schlage eines nicht gerade blutarmen 2007er GT. Von 0 auf 100 sprinten die beiden 1,6-Tonnen-Ponies in 5,5 Sekunden – der ältere klassisch bollernd, sein Nachfahre durch die Doppelrohr-Auspuffanlage herrlich grollend. 

Impressionen vom Ford Mustang Ecoboost Test ©autorild.de

Zehngänge-Menü im Fastback-Ford 

Auch die Höchstgeschwindigkeit des Mustang 2.3 von 233 km/h lässt keinen Platz für Kritik, sein Vorfahr ist auch nicht schneller. Doch Schluss jetzt mit dem Bench Racing, in der Praxis verdiente sich das Wildpferd seine Sporen auf ganzer Linie. Gab man ihm jene, galoppierte es willig los und verfügte schon im Drehzahlkeller über reichlich Dampf. Ab etwa 6000 Umdrehungen blieb dem Ford Coupé dann ein bisschen die Luft weg, aber in die hochtourigen Regionen galt es sich schon aus eigenem Antrieb vermittels der Schaltwippen zu flippern. Gangwechsel übernahm die Zehnstufen-Automatik weich und unbeschwert, ganz wunderbar. Beim Ford Mustang Test hätten wir es indes gern gesehen, wenn im niedrigeren Tempobereich auch mal ein Gang beibehalten werden würde, das dort ständige Hoch- und Runterschalten brachte eher Verwirrung mit sich denn Entlastung. 

Impressionen vom Ford Mustang Ecoboost Test ©autorild.de

Der Mustang 2.3 EcoBoost kam äußerst agil

Zur Abstellung dieser Ruhelosigkeit fand sich auf der Mustang Probefahrt jedoch ein probates Mittel: kräftiger Gasstoß auf mindestens 50 Klamotten, dann agierte der Automat erheblich souveräner. Das passte auch zum optionalen MagneRide-Fahrwerk, mit dem das ab Werk 19-zöllig beschlagene Mustang Coupé auf kurvigen Bergischen Landstraßen zum blechgewordenen Quell der Freude avancierte. Straff, verbindlich, aber nicht spaßbefreit, strafte der EcoBoost-Mustang all jene lügen, die US Cars immer noch keine anständige Kurvenlage zubilligen. In Sachen Haptik dürfte der Ford Sportwagen allerdings Besserung geloben: Anstatt in glattem hätten wir uns das Volant gerne in gelochtem Leder oder gleich in Alcantara gehüllt und darüber hinaus auch mit härterer Polsterung gewünscht. Denn nur für die kurvenfreie Viertelmeile ist die sechste Mustang-Generation mit all ihrer Fahrdynamik viel zu schade, da lenkt man wirklich zu gern.

Impressionen vom Ford Mustang Ecoboost Test ©autorild.de

Die Ausstattung vom Ford Sportwagen war prima

Zur Serienausstattung von unserem Testwagen gehörten die Adaptive Cruise Control mit Pre-Collision Assist, LED-Scheinwerfer sowie Fahrspur-Assistent inklusive Fahrspurhalte-Assistant. Wegen der eingeschränkten rückwärtigen Sicht zählten ferner dankenswerterweise das Park-Pilot-System und eine Rückfahrkamera genauso zum Standard. Die Lenkradheizung löste bei Temperaturen von über 30 ºC nur müdes Schulterzucken aus, die Ford Power-Startfunktion für schlüsselfreies Starten samt Ford KeyFree System vermied bei der Hitze dafür eine – ok, nicht allzu schweißtreibende – Anstrengung. Den Schuhsohlen konvenierten die Aluminium-Auflagen der Pedalerie, dem Auge das 12-Zoll-Digitalcockpit, den Fingern schließlich die vier Alu-Wippschalter in der Mittelkonsole. Von diesen prächtigen Bedienelementen hätten wir beim Ford Mustang Test ein paar mehr sehr zu schätzen gewusst. 

Impressionen vom Ford Mustang Ecoboost Test ©autorild.de

Ford Mustang Test mit voller Hütte

Zu unserer großen Entzückung begleitete das Premium-Paket II den Ford Mustang Test. Es ergänzte das Infotainmentsystem SYNC 3 mit AppLink und 8,0-Zoll-Touchscreen um ein Navi und das 1000 Watt starke B&O PLAY Premium Sound System mit 12 Lautsprechern. Des Weiteren wertete es die schwarzen Kunstledersitze vorn mit Mittelbahnen in Echtleder und Heizung sowie wirkungsvoller wie auch willkommener Ventilation auf. Die in diesem sehr ratsamen Paket außerdem inkludierten besonderen Türverkleidungen und der kunstledern bezogene Armaturenträger mit Kontrastnähten leisteten ihren Beitrag weiteres, dem anständig verarbeiteten Interieur weitere Raffinesse zu bescheren.   

Impressionen vom Ford Mustang Ecoboost Test ©autorild.de

Nichts spricht gegen den Ford Sportwagen mit Turbo-Vierer

Als „Sehr ratsam“ fällt auch unser Urteil über die Basis-Motorisierung aus: Fahrdynamisch lässt der Mustang 2.3 EcoBoost mal gar nichts zu wünschen übrig, und der im Ford Mustang Ecoboost Test ohne sonderliche Sedierung des Gasfußes ermittelte Verbrauch von 10 l/100 km konnte sich ebenfalls sehen lassen. Die recht üppige werksseitige Ausstattung hat ebenfalls lobende Erwähnung verdient, das Preis/Leistungsverhältnis sowieso – so viel Bang for the Buck hätte selbst den Ur-Mustang verblassen lassen. 

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