Oben ohne

Warum der Triumph TR7 so übersehen wird, ist unverständlich: Lag es am fixed roof? Oder am erstmals verbauten Vierzylinder? Denn mit rund 115.000 Einheiten ist der TR7 samt dem V8-Derivat TR8 das volumenstärkste Mitglied der Triumph TR-Familie, auch kein Spitfire erreichte solchen Absatz.

Das letzte Mitglied der Triumph TR-Reihe kam erstmals mit Klappscheinwerfern ©autorild.de ©autorild.de

Der Triumph TR7 debütierte im Herbst 1975 in den USA und verstand es, sogleich die Kundschaft zu schockieren:

Wegen der dortigen strengeren Sicherheitsbestimmungen auf dem Primärmarkt kam die Karosserie neuerdings nicht nur in selbsttragender Bauweise, sondern auch noch aufgrund des in den USA erwarteten Cabrioverbots als ausschließlich Coupé. Das missfiel, zumal es ausreichend geschlossene Volkssportler in ausreichender Zahl erhältlich waren, nicht aber erschwingliche Oben-Ohne-Flitzer. Dass das mit Klappscheinwerfern versehene und modern-keilförmige TR7 Coupé – genannt „The Wedge“ – zudem gestalterisch in keiner Weise an den altbackenen TR6 anknüpfte, mochte die nächste bittere Pille gewesen sein. Trotz allem: Knapp 100.000 fanden einen Kunden; die Qualität wurde des öfteren beklagt, nicht aber die Fahreigenschaften oder der Preis. 

Immer auf den Himmel achten, sonst werden die Stoffsitze vom TR7 Roadster noch nass! ©autorild.de

Am Triumph Oldtimer wurde einiges verändert 

Und dann waren da ja noch um die 15.500 Triumph TR7 Roadster, die zwischen 1979 und 1981 vom Band liefen. Verständlicherweise konnte die offene Version keine Innenbeleuchtung im Dachhimmel haben, also behalf sich Triumph mit Lichtern in den Türverkleidungen. Ein Kartenlicht, das zwischen den Sitzen unter der hinteren Gepäckablage angebracht war, wurde gestrichen. Ferner benötigte der bei 216 cm Radstand 407 cm lange, 168 cm breite und 126 cm hohe TR7 Roadster einen kleineren Tankdeckel, da der Bereich vor dem Kofferraumdeckel zugunsten des Verdeckkastens verkleinert wurde. Natürlich gab es auf Wunsch auch ein filigranes Hardtop für den offenen Triumph Sportwagen; auch war ein fester Dachaufsatz in Softtop-Optik lieferbar. 

Das letzte Mitglied der Triumph TR-Reihe kam erstmals mit Klappscheinwerfern ©autorild.de 

Das TR7 Coupé kam teurer als der Roadster

Ein solches gab es auch für den MG MGB Roadster, den konzerninternen wie generellen Hauptrivalen des TR7. Um den Triumph nicht zu kannibalisieren, entschieden die Oberen, den immerhin schon 18 jahre alten MGB 1980 endgültig einzustellen. Das mochte angesichts der recht soliden MG-Verkäufe überraschend für viele gekommen sein, und eine weitere Überraschung gab barg die Triumph TR7 Preis-Gestaltung: Anfang 1980 schlug der TR7 Roadster im Vereinten Königreich 1980 inklusive aller anfallenden Steuern mit 5958,82 £ zu Buche, während für das TR7 Coupé 6175,92 £ aufgerufen wurden. War denn Blech einst so viel teurer als Stoff? An vorliegendem Triumph Oldtimer kamen allerdings noch die 13-Zoll-Aluräder für 260,07 £ sowie die Metalliclackierung in Poseidon-Grün für 39,87 £ hinzu.     

Das Cockpit vom Triumph Sportwagen kommt eher schlicht denn edel ©autorild.de

Anämisch war der Triumph TR7 Roadster nicht

Die Entwicklung einer Version mit V8-Motor, die zum Triumph TR8 wurde, erforderte eine zusätzliche Ausbuchtung in der Motorhaube, um Platz für die Vergaser zu schaffen. Dies führte zu der für TR7 und TR8, die nach Schließung des Werks Speke in Canley und Solihull gebaut wurden, charakteristischen Motorhaube, die der Einfachkeit halber für beide Triumph Modelle eingesetzt wurde. Unser Fotomodell ist laut des Handschuhfach-Emblems und des bei 6.500 Touren beginnenden roten Bereichs im Drehzahlmesser unzweifelhaft ein TR7, der mit seinem 108 PS und 161 Nm liefernden Zwoliter-Reihenvierer – noch so ein Bruch zur Sechsyzlinder-Tradition – in 9,8 Sekunden von 0 auf 100 und weiter auf 183 Sachen rauschte. Da lagen die Werbetexter mit dem Aufmacher „Keilschnell in die Zukunft“ schon goldrichtig.   

Aus diesem Winkel tritt die Keilform vom Triumph Oldtimer besonders gut hervor ©autorild.de

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