2 Türen

Die erste Generation des Nissan Micra debütierte Ende 1982, um unterhalb vom kompakten Nissan Cherry Polo, Corsa, Fiesta und Co. das Fürchten zu lehren. Nicht nur darin brillierte der bei 230 cm Radstand 374 cm lange und 156 cm breite Micra.   

Bei einem Liter Hubraum lohnt ein H-Kennzeichen für den Nissan Oldtimer kaum ©autorild.de 

Doch unter der sachlich-schlicht gezeichneten Karosserie des Nissan Micra K10 – so der Werkscode – mit den in den 80ern quasi obligatorischen horizontalen Grilllamellen aus schwarzem Kunststoff verbarg sich Unerwartetes. So sorgte ein Vollaluminium-Motor mit oben liegender Nockenwelle für reichlich Drehfreude. Seine Leichtbau-Konstruktion begeisterte Kleinwagen-Kunden, die bis dato mit Grauguss-Motoren samt unten liegender Nockenwelle Vorlieb nehmen mussten. Der 1,0 Liter große SOHC-Vierzylinder des Micra war jedoch drehfreudig: Seine Nennleistung von 55 PS lag bei 6.000 Umdrehungen an, das maximale Drehmoment von 73 Nm bei 3.600 Touren. Damit rauschte der rund 700 kg leichte Nissan Oldtimer in etwa 20 Sekunden von 0 auf 100 km/h und erreichte 145 Sachen Spitze.   

Eine neue Heckscheiben-Einfassung könnte dieser Nissan Micra K10 schon vertragen ©autorild.de 

Der Micra bot mehr als nur Heckklappe und Frontantrieb   

Und da sich geringer Verbrauch auch heute noch am besten durch niedriges Fahrzeuggewicht erzielen lässt, passte dieser Motor bestens zum Nissan Kleinwagen – der verbrauchte als Handschalter im Schnitt schlanke 5,9 l/100km. Allerdings hatte die Jagd auf jedes Gramm auch Nachteile, denn der sparsame Einsatz von Isoliermaterial sorgte im Innenraum des Nissan Micra für einen hohen Geräuschpegel. Mehr Komfort brachte auf Wunsch die in diesem Segment damals ungewöhnliche Dreistufen-Automatik mit Wandlerüberbrückung. Selbstverständlich kam sie im Nissan Oldtimer mit wuchtigem T-Bar Wählhebel, ohne einen solchen durften japanische Autos seinerzeit scheinbar kein Band verlassen. Die Wagen für Europa verließen selbiges übrigens im Werk der spanischen Nissan Motor Ibérica S.A.. 

In der zweiten Micra-Serie war die hintere Kennzeichenmulde einer bündigen Anbringung gewichen ©autorild.de 

Die Kundschaft liebte den Nissan Micra   

Mitte 1985 bekam der Nissan Micra eine Modellpflege mit größeren Rückleuchten und Stoßfängern; die hintere Kennzeichenmulde wich einer bündigen Anbringung samt  Beleuchtung von den Seiten statt von oben. Dieser zweiten K10-Reihe gehört auch unser Fotomodell an, die rundlicheren Scheinwerfer und den geteilten Grill der dritten Serie ab September 1989 trägt er erkennbar nicht. Der Micra kam aber nicht nur stets optisch frisch, er erwies sich als höchst zuverlässig. Schon 1985, und noch mal 1993, belegte er in der ADAC Pannenstatistik den ersten Platz als zuverlässigstes Fahrzeug. Die Kundschaft wusste das zu honorieren: Bis zur Einstellung des K10 1992 hatten die Nissan Händler knapp 200.000 Micra allein in Deutschland verkauft.   

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