2 Türen

Ab 1977 holte der VW Derby konservative Kunden mit seinem herkömmlichen Stufenheck erfolgreich ab. Fortan musste also keiner den Volkswagen Händler unverrichteter Dinge verlassen, der ein Schrägheck-Modell wie den 1975 eingeführten Polo nicht als komplettes Auto betrachtete. 

Die Verwandtschaft vom VW Oldtimer mit dem Polo ist unverkennbar ©autorild.de

Am 7. Januar 1977 lief die Serienproduktion im Volkswagenwerk Wolfsburg an, im Februar wurde die erste Baureihe des VW Derby präsentiert. Sie glich bis zur B-Säule dem Schwestermodell Polo. Anstelle des Schräghecks mit Heckklappe

wies die kleine VW Limousine aber einen für ihre Klasse bemerkenswert geräumigen Gepäckraum mit normalem Kofferdeckel auf. Auch wenn sich die Rücksitzlehnen nicht umklappen ließen, langte das Ladevolumen von satten 515 Litern für acht Getränkekisten mit je einem Dutzend der immer noch hergestellten Noppenflaschen des Deutschen Brunnens. Das zog: Im ersten Produktionsjahr fanden 72.412 Derby einen neuen Eigner, weit mehr als der rund 30 cm kürzere Polo im gleichen Zeitraum. In den Folgejahren ging der Derby-Absatz schon bald massiv zurück; 370.000 verkaufte Exemplare machten den Wagen dennoch zum Erfolg. 

Das Radio kostete auch im Topmodell VW Derby GLS zuzüglich ©autorild.de

Der VW Derby Preis ließ sich leicht erhöhen 

Der bei 234 cm Radstand 386 cm lange, 157 cm breite und 135 cm hohe VW Kleinwagen mit dem recht flüssig angesetzten Kofferraum entsprach bei Ausstattung und Antrieb dem Polo: Zur Wahl standen die VW Modelle Derby, Derby S, Derby L, Derby LS und Derby GLS. Im Jahr 1978 starteten die Derby Preise bei gut 9.000 DM, die Topversion gab es kaum unter 11.000 DM – vor allem nicht, wenn wie in vorliegendem VW Oldtimer das optionale Radio verbaut ist. Ab Werk trumpfte der Derby GLS mit umfangreichem Glitzerpaket auf: Türgriffe, Dachrinne, Fensterrahmen, doppelte Zierleisten und Radkappen kamen in Chrom, innen sorgten die Velours-artigen Sitzbezüge und das Holzimitat auf dem Armaturenbrett für ein gehobenes Ambiente.   

Der VW Kleinwagen war mit 515 Liter Kofferraumvolumen ein echtes Raumwunder ©autorild.de

Rasanz war im VW Oldtimer nicht von Belang

Drei Ottomotoren, alles Vierzylinder-Benziner, waren für den 700 kg leichten VW Oldtimer verfügbar: Der Neunhunderter mit 40 PS und 61 Nm war gut für 132 km/h Spitze, darüber rangierte der 50 PS und 76 Nm liefernde sowie 142 km/h schnelle Elfhunderter. Topmotorisierung war der 1.3 mit 60 PS und 95 Nm, der 152 km/h ermöglichte. Welches Triebwerk unser Derby GLS-Fotomodell befeuert, ist unklar – sicher ist hingegen, dass es an einer Viergang-Schaltung hängt und sich der Vergaser aus einem 36-Liter-Tank bedient. Beim Lack dürfte es sich um H5 Malagarot handeln, und hoffentlich tilgt der längst die Spuren vom Stoßstangenkontakt nach einem kleinen Hecktreffer. Alles andere würde dem prächtigen VW Stufenheck nicht gerecht werden. 

Die VW Limousine gab es neben dem GLS in vier weiteren Ausführungen ©autorild.de

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