2 Türen

Nachdem der Ford F-100 1973 mit der rundum neuen F-Serie in die fünfte Runde gegangen war, war es 1978 Zeit für eine Modellpflege. Die beschwerte dem leichten F-Truck etwa rechteckige Scheinwerfer – sofern der Kunden nicht das Basismodell F-100 Custom geordert hatte.   

Ab 1978 trug die Ford F-Serie die Hersteller-Lettern überm Grill ©autorild.de 

Nachdem 1975 der F-150 zwischen den Modellen Ford F-100 und F-250 neu eingegliedert wurde, um bestimmte Einschränkungen in punkto Emissionen zu vermeiden,

lief er dem leichteren Basistruck rasch den Rang ab. Gar nicht erst mit dem kurzen Ladebett, aber dafür höherer Nutzlast erhältlich, wies er unmissverständlich den Weg in die Zukunft. Doch für den F-100 war die Zeit noch nicht abgelaufen, seine Uhr tickte noch bis 1983. Kurz vor 12 war es allerdings für die Rundscheinwerfer: Die zeichneten ein letztes Mal die Custom-Basisausstattung aus, während die Ford Pickups der höheren Trimmlinien Ranger und Ranger XLT sowie das neuen Topmodell Ranger Lariat rechteckige Scheinwerfer mit optionalen Chromblenden bekamen. 

Das 244 cm lange Ladebett vom Ford Pickup erlaubte 528 kg Zuladung ©autorild.de 

Neuer Look für den Ford Pickup 

Für 1978 änderte sich das Erscheinungsbild der Ford F-Serie kräftig, als der vertikal geteilte Kühlergrill zugunsten eines einteiligen Einsatzes mit hexagonalem Rahmen flog. Der neue Grill baute wuchtiger als zuvor und fasste weder Scheinwerfer, Blinker noch die Lettern „F O R D“ ein.  Anders als der neue von den Pickups abgeleitete Blazer-Rivale Ford Bronco kam der F-100 nicht mit dem 351-ci-V8, sondern dem kernigen 300-ci-Reihensechser mit 113 hp serienmäßig. Die hier verbaute dreistufige Cruise-O-Matic kam zu 349 $ extra; ob der allein im F-100 mit 74 $ berechnete Bremskraftverstärker angesichts der überschaubaren Leistung an Bord ist, ist unbekannt. Auch sonst war der Ford Oldtimer reichlich karg ausgestattet – selbst der Zigarettenanzünder schlug mit 17 $ zu Buche.   

Der F-100 Custom markierte 1978 den Einstieg in die Ford Truck-Welt ©autorild.de 

Optionen standen beim Ford Oldtimer kaum zur Debatte 

Einige zweckmäßige Extras gönnte sich der Erstbesitzer von vorliegendem Ford F-100 Custom dennoch: Um das 244 cm lange Ladebett mit 528 kg Zuladung leichter erklimmen zu können, rang er sich zur hinteren Chromstoßstange mit Trittstufe zu 138,10 $ durch. Um nach schweißtreibenden Tätigkeiten nicht im Sitz festzukleben, durfte es der atmungsaktive Sitzbezug aus gestricktem Vinyl zu 40,20 $ sein – ist ja auch deutlich preiswerter als eine Klimaanlage. Dem Ford-Händler knapp 33 Bucks für getönte Scheiben in den Rachen zu werfen, stand indes völlig außer Frage. Eine aufpreispflichtige Zweifarb- oder Metalliclackierung, Extrachrom oder Aluräder kamen ebensowenig in die Tüte wie Stoßstangenhörner oder Zierstreifen, das Kleid in Light Jade hatte dem Ford Nutzfahrzeug als Zier zu reichen – fertig.   

Die Poverty Caps sind am Ford Oldtimer überraschenderweise noch allesamt vorhanden ©autorild.de 

Am Ford F-100 Custom wurde nichts verändert 

Umso bemerkenswerter ist, dass der bei 338 cm Radstand 537 cm lange, 201 cm breite und 180 cm hohe Ford Oldtimer in all den Jahren seinen spartanischen Zustand bewahren konnte – weder größere Spiegel, Zusatzlampen, Rammbügel noch Sportfelgen hielten Einzug. Selbst alle Serien-Radkappen sind noch vorhanden. Zudem wurde der Ford Truck recht pfleglich behandelt – etwas Patina und Feindkontakt bleiben zwar nicht aus, doch wie viele über 40 Jahre alte Nutzfahrzeuge im Originalzustand sehen besser aus? Womöglich eiferte einer der Eigner dem grumpy old man par execellence, Walt Kowalski kräftig nach – denn der hielt seinen ähnlich betagten Ford F-100 als Alltagswagen ebenfalls in einem recht passablen Zustand anstatt ihn herunterzuwirtschaften wie es zahllosen anderen Pritschenwagen erging.

Die Stoßstange mit Trittstufe kam am Ford F-100 zuzüglich ©autorild.de 

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