Simca gehört hierzulande nicht mehr zu den allseits bekannten Marken. Umso schöner ist es daher, mal einen der mittlerweile seltenen Simca 1501 vor die Kamera zu bekommen.
Mit Simca war der französische Automobilmarkt der 60er Jahre angenehm ausgeglichen - Renault und Citroen sorgten für die Fronttriebler, während Peugeot und Simca zumindest in den oberen Klassen Heckantrieb bereithielten. So auch bei diesem Simca 1501, der zwischen 1966 und 1969 vom Band lief: Die sachlich gezeichnete Limousine der spießbürgerlichen Mittelklasse war mit der hinteren Starrachse genauso amerikanisch konzipiert wie seine kontinentalen Konkurrenten von Opel und Ford.
Auch das Fahrverhalten galt als eher transatlantisch – dem Simca wurde ein weiches, komfortables Fahrwerk mit hoher Langstreckentauglichkeit nachgesagt.
Simca 1501 – der Grand Tourer des Angestellten
Unser Simca Fotomodell wurde indes ein wenig auf Sport getrimmt: So wurde die ähnlich zeitgenössischen Mercedes Coupes lang auslaufende Heckstoßstange wie ihr Frontpendant wegrationalisiert, Sportfelgen hielten Einzug, Aufkleber einer Tankstellenkette fanden ihren Platz auf den vorderen Kotflügeln des Simca 1501. Ob dem Fünfzehnhunderter anlässlich dessen noch einige Pferde mehr als die serienmäßigen 71 entlockt werden konnte, ist unbekannt, doch ob ein solches Oldtimer Tuning dem an eine Dreistufen-Automatik von Borg-Warner gekoppelten Reihenvierer des Simca 1501 zu spürbar mehr Elan verholfen hätte, ist mehr als fraglich.
Bezahlbarer Komfort im Simca
Überhaupt lädt der Simca 1501 viel mehr als sein sportfreudiger Bruder Simca 1000 zu Detailarbeiten ein, die den Komfort erhöhen. Vielleicht ein besseres Radio, zeitgenössische Kopfstützen oder sonstewas. Die 455 cm lange, aber nur 158 cm breite Karosserie bietet den Hinterbänklern viel Beinfreiheit, durch das großzügig verbaute Glas lässt sich die dahin ziehende Landschaft problemlos besichtigen. Der Kofferraum des 1501 war gegenüber dem Vorgänger Simca 1500 um knapp 14 cm länger und gut für so manches Gepäckstück, sodass der großen Reise nichts im Wege stand. Die entspannte Ankunft mit dem Simca war daher so gut wie garantiert.
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