2 Türen

Natürlich lässt sich in einem Ex-Feuerwehr Ford Transit formidabel nächtigen. Garantiert beulenfrei geht es jedoch mit einem mehr Stehhöhe als ein flacher Transit Kastenwagen versprechenden Ford Wohnmobil wie diesem Pilote R340.   

Auch in den 80ern musste ein Transit Wohnmobil nicht zwangsläufig beige sein ©autorild.de

Mit seiner so funktionalen wie altehrwürdigen Konstruktion mit Frontmotor, Hinterradantrieb und solidem Rahmen begeisterte der Ford Transit ab 1965 die Interessenten an stark belastbaren Nutzfahrzeugen reihenweise. Zwar hatte der kurzhaubige Nachfolger von FK1000, FK1250 und Taunus Transit

bis Anfang 1971 keinen Dieselmotor anzubieten, woran speziell Einsatzkräfte aber wegen der langen Vorglühzeit und des recht phlegmatischen Wesens aber keinen Anstoß nahmen. Wer unbedingt einen Selbstzünder in seinem Lastesel wünschte, musste eben bei Peugeot, Fiat, Hanomag oder Mercedes vorstellig werden. Und wer in den werksseitig angebotenen Aufbauten für das Ford Nutzfahrzeug nicht fündig wurde, wandte sich mit seinen Vorstellungen an einen entsprechenden Aufbau-Hersteller. 

Mit diesem Gittergrill wurde der Ford Transporter nur bis 1983 gebaut ©autorild.de

Französische Mode für den Ford Transit 

Die Wandlung vom dienstbeflissenen Ford Transporter in ein Freizeit-Fahrzeug war nicht sonderlich schwierig: Einfach den Wohnaufbau mit Alkoven hinter die für exakt solche Zwecke lieferbare hinten offene Transit-Kabine gesetzt und gut. Derlei offerierten einige Unternehmen, so auch der französische Betrieb Pilote. Die 1962 gegründete Firma gehört mit Rapido und Trigano zu den drei großen Camper-Profis des Nachbarlands und ist in der Gemeinde La Limouzinière im Département Loire-Atlantique in der Region Pays de la Loire ansässig. Eine Reise in die USA inspirierte die Pilote-Geschäftsführung gemäß Firmenchronik 1978 zum ersten Reisemobil, ein Alkoven-Modell auf Basis eines Bedford. Pilote avancierte dann zu einem Pionier der Branche und verzeichnete die ersten Verkäufe im Ausland.

Die Granada-Radkappen stehen dem Ford Transit bestens ©autorild.de

Das Transit Wohnmobil gibt seinen Antrieb nicht preis 

Grundlage unseres Fotomodells ist die im März 1978 lancierte dritte Ford Transit-Generation, an sich eher ein modellgepflegter Vorgänger. Verändert wurden vor allen das Interieur und die Frontpartie; die vorige Transit Diesel-Haube konnte ob des weit nach vorn gezogenen Grills nun entfallen, sodass Otto- und Selbstzünder-Modelle sich von außen gleichen. Anstelle des V4-Motors hielten die OHC-Reihenvierer aus Escort und Taunus Einzug. Wer nicht so auf den Verbrauch achten musste, konnte auch zum 3.0 Essex-V6 greifen. Im Herbst 1983 wurde der Ford Oldtimer einer kleinen Modellpflege unterzogen, die einen zeitgemäßen Lamellengrill, verlängerte Stoßstangenecken und größere Heckleuchten mit integriertem Rückfahrscheinwerfer umfasste. Im selben Jahr stellte Pilote wegen des großen Erfolgs der Wohnmobile die Wohnwagen-Herstellung ein.

Das Interieur vom Ford Oldtimer ist in traumhaftem Zustand ©autorild.de

Der Ford Oldtimer lässt nichts zu wünschen übrig 

Vorliegendes Transit Wohnmobil rollte anhand von Grill und Rückleuchten klar erkennbar vor dem Modelljahr 1984 in den Handel. Das Pilote R340 genannte Modell war neben dem üblichen Beige durchaus auch in strahlendem Weiß erhältlich, die Klebedekore war hier wie dort unvermeidbar. Markant an diesem R340 sind neben dem hinreißenden Gesamtzustand der kleine Frontspoiler, die makellose Velours-Innenausstattung sowie die Granada-Radzierblenden. Recht so – wer sich solch ein Prachtstück leisten kann, muss sich auch nicht mit den in den USA nicht grundlos „poverty caps“ genannten Hundenapf-Radkappen oder gar nackten Stahlfelgen begnügen.

Der Dachbuckel des Pilote R340 sorgte Extraplatz im Alkoven ©autorild.de

Diesen Artikel teilen in:

Submit to DeliciousSubmit to DiggSubmit to FacebookSubmit to Google PlusSubmit to StumbleuponSubmit to TechnoratiSubmit to TwitterSubmit to LinkedIn

Kommentar schreiben


Sicherheitscode
Aktualisieren