4 Türen

Als der Econoline 1968 im Februar deutlich größer in zweiter Generation debütierte, stand auch der Ford Club Wagon als unterste Ausstattung der gleichnamigen Fensterbus-Reihe zur  Personenbeförderung parat. Selbstverständlich wurde der Ford Van fortwährend verbessert.   

An Patina fehlt es dem Ford Kastenwagen nicht – und die ist garantiert echt ©autorild

Die verspätete Markteinführung des Ford Ecololine war den streikenden United Auto Workers zuzuschreiben, aber das neue Fullsize-Format mit zahlreichen Teilen aus dem Truck-Programm kam deswegen nicht schlechter an:

Der Motor lärmte jetzt nicht mehr mittig zwischen den Sitzen, sondern war wesentlich nach vorn umgezogen. Dass das Triebwerk dabei deutlich nach rechts gewandert war und so den Beifahrer in die Enge trieb, war nebensächlich – der Ford Oldtimer bot laut Werbung 23 Prozent mehr unverbauten Bodenfläche als jeder andere Van. Über 255 cm lange Güter passten in den regulären Kastenwagen, unser in „Coachman Beige“ gespritztes Fotomodell wurde um je 46 cm auf 314 cm Radstand sowie 475 cm Länge gestreckt und daher mit dem SuperVan-Emblem geadelt. Beim Econoline E100 betrug die Nutzlast bis zu 442 kg, beim Econoline E200 bis zu 816 und beim E300 bis zu 1.959 kg.   

Der Grill vom Ford Oldtimer entstammt einem früheren Modelljahr ©autorild

Der Ford Oldtimer traf auf starke Rivalen 

Anhand des Grills ließ sich ein früher Econoline von 1968 oder 1969 vermuten; die erst 1972 eingeführte Schiebetür datiert diesen Ford Club Wagon auf einige Jahre später. GM hatte die gleitende Tür als Alternative zu den bis dato üblichen zweiflügligen Türen – Barndoors – eingeführt und damit einen Volltreffer gelandet. Die neben der neuen Chevrolet G-Serie ebenfalls 1971 lancierten Dodge Tradesman und Sportsman Vans machten den Ford Kastenwagen und Bussen ferner schwer zu schaffen: Abgesehen von der Schiebetür gedachte Dearborn, das Modelljahr mit allenfalls geringfügigen Neuerungen zu absolviere. Das rächte sich, das Mopar-Duo überzeugte mit über 150.000 nahezu doppelt so viele Kunden wie die Ford Nutzfahrzeuge; zu Club Wagon, Custom Club Wagon oder Chateau Club Wagon griffen konkret 13.382 Zeitgenossen.   

Zum SuperVan avancierte der Ford Transporter mit dem langen 314-cm-Radstand ©autorild

Acht Töpfe waren beim Ford Van empfehlenswert

Die Beförderung über 300 cm messender Lasten hatte in vorliegendem Ford Oldtimer aber nicht erste Priorität – die galt dem Transport von fünf bis zu zwölf Insassen. Antriebsseitig standen 1972 der 3,9-l-Reihensechser mit 105 hp und 251 Nm sowie der 5,0-l-V8 Small Block mit 140 hp und 324 Nm zur Wahl, der auch diesen Supervan antreibt. Nach Einführung der diesjährigen net-Messung mit Nebenaggregaten fielen die Leistungsdaten deutlich niedriger aus als in den Vorjahren, dafür aber auch endlich realistisch. Die Kraftübertragung an die Hinterräder des Ford Club Wagon übernahm regulär das Dreigang-Getriebe mit Lenkradschaltung; hier gönnte sich der Erstbesitzer die optionale SelectShift Cruise-O-Matic mit drei Fahrstufen.   

Der Club Wagon war 1972 die günstiges Ford Kleinbus-Variante

Der Ford Club Wagon trat recht spartanisch auf 

Wer beim Ford Händler Spendierhosen trug, konnte den Club Wagon Preis, der 1972 bei 3.434 $ für die Langversion begann, durch Extras wie Klimaanlage, AM-Radio oder der Custom-Ausstattung im Verhältnis zum Komfort noch weiter steigern. Das tat auch oft Not, denn der Club Wagon kam ab Werk lediglich vorn mit schwarzen Gummimatten statt Teppich, abschließbarem Handschuhfach, zwei Spiegeln in Wagenfarbe und einem Dachhimmel nur über der ersten Sitzreihe. Die bestand aus zwei Einzelsitzen, deren Farbe auch die Innenausstattung aufgriff, sowie einer Rückbank für drei Personen. Die hier verbauten Vordersitze mit je einer Armlehne dürften allerdings der nachfolgende Ford Van-Reihe ab 1975 entstammen. So hielten es ja auch die damaligen Custom Vanner: Gutes wich Besserem, bis ein preiswertes Basismodell mit sämtliche Schikanen aufwartete.   

Die Automatik und der hier nicht abgedeckte V8 kosteten im Ford Club Wagon Aufpreis ©autorild

Die Schiebetür debütierte am Ford Econoline zum 1972er Jahrgang ©autorild

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