Neuwagen

Automobildesign ist schon seit langer Zeit kein Einmann-Job mehr. Doch was macht Einzelne und Teams kreativ? Das diskutierte Klaus Zyciora, Leiter Volkswagen Konzern Design unter Moderation durch Benita von Maltzahn, Leiterin Volkswagen Cultural Engagement, mit der Berliner Künstlerin Birgit Dieker und Dr. Andreas Beitin, Direktor vom Kunstmuseum Wolfsburg. 

Talk im DRIVE. Volkswagen Group Forum Berlin: Wege zur Kreativität ©Volkswagen

Die Bedingungen und Prozesse, unter denen die Panel-Gäste ihre schöpferische Kraft am besten entfalten können, erwiesen sich als so verschieden wie die Arbeits- und Lebensumfelder der Diskutanten an sich. Doch so wenig geradlinig – und deswegen noch lange nicht identisch mäandernd – sich die jeweiligen Wege zur Kreativität auch erstreckten, stellten sich Gemeinsamkeiten bei der Entwicklung neuer Werke heraus. Wie sich Klaus Zyciora am 24. Juni im DRIVE. Volkswagen Group Forum Berlin zu unterschiedlichen Punkten der kreativen Schaffensphase äußerte? Kurz, bündig und wie folgt! 

Talk im DRIVE. Volkswagen Group Forum Berlin: Wege zur Kreativität ©autorild.de

Über Handwerkszeug:

Bleistift und Papier geben mir die schnellste Möglichkeit, Ideen unmittelbar zu visualisieren. Natürlich ist nicht jede Idee gut, viele sind nötig. Was vielversprechend aussieht, fische ich aus dem Stapel und entwickle es weiter, ab einem gewissen Punkt dann natürlich auch mithilfe von Software. Wichtig ist dabei, den Zettelhaufen regelmäßig zu entmüllen.   

Über Rahmenbedingungen:

Weder der Fußgängerschutz, die Aerodynamik, die Ingenieure noch das Controlling sind die größte Schwierigkeit beim Automobildesign – da kommen so viele widrige Faktoren zusammen, die Daumenschrauben werden immer fester. Außerdem müssen Termine eingehalten werden, das geht nur mit Knopfdruckmentalität. Der Druck ist da ein Katalysator.   

Talk im DRIVE. Volkswagen Group Forum Berlin: Wege zur Kreativität ©autorild.de 

Über Kniffliges:

Unlösbar scheinende Herausforderungen zu bewältigen, geben dem Team den richtigen Drive. Keine Angst vor neuen Aufgaben, dafür lodert im Team ja ein Kreativfeuer. Man spielt sich Bälle zu, verwirft, denkt neu. Um das zu schaffen, muss das Team allerdings gepflegt werden und gut eingespielt sein.  

Über langen Atem:

Seit gut 20 Jahren befasse ich mich mit der Wiederbelebung des T1-Transporters, der sieht nicht nur sympathisch aus, sondern nutzt seine Verkehrsfläche auch bestens aus. Jahrelang hat es aus verschiedenen Gründen nicht geklappt, doch mit dem E-Antrieb funktioniert es. Hartnäckigkeit und neue Technologien machen sich da gleichermaßen bezahlt. 

Talk im DRIVE. Volkswagen Group Forum Berlin: Wege zur Kreativität ©autorild.de 

Über Ikonen:

Um sich automobilen Ikonen zu nähern, kuratiert man ein bisschen. Welche Elemente machen die Ikone aus? Wie lassen sich diese in die Jetztzeit überführen? Mit der Zeit entwickelt man ein Gefühl für richtig und falsch, prüft mehr, verwirft mehr, prüft erneut. Der Anspruch ist extrem hoch. Deswegen haben wir die T1-Frontpartie nicht an ID. BUZZ kopiert, das wäre retro. Wir wollten vielmehr ein Design für die digitale Zeit. 

Über Grundhaltung:

Man muss Neues wollen, sonst wird es repetitiv. Da gilt es, als Überzeugungstäter zu agieren, neue Impulse zu setzen. Denn oft weiß der Kunde gar nicht, dass er gern etwas bisher nicht Dagewesenes hätte. Nehmen wir als prominentes Bespiel das Smart Phone: Wären die Produktplaner allein nach Kundenbefragungen gegangen, hätte es das nie gegeben. Doch als es erst einmal auf dem Markt war, fanden es alle cool, und heute gibt es so gut wie keine anderen Handys mehr als Smartphones.

Talk im DRIVE. Volkswagen Group Forum Berlin: Wege zur Kreativität ©Volkswagen

Diesen Artikel teilen in:

Submit to DeliciousSubmit to DiggSubmit to FacebookSubmit to Google PlusSubmit to StumbleuponSubmit to TechnoratiSubmit to TwitterSubmit to LinkedIn

Kommentar schreiben


Sicherheitscode
Aktualisieren