2 Türen

Mit der Sportlichkeit war es längst Essig, doch ließ es der Mercury Cougar XR-7 1978 garantiert nicht gediegenem Chic mangeln. Das musste er auch, denn in Ermangelung jeglicher Muskeln konnte das Personal Luxury Coupe selbige auch nicht spielen lassen. 

Seit 1977 basierte der Mercury Cougar wie auch der neue Thunderbird auf dem Ford LTD II ©autorild.de 

1977 hatte sich für den Mercury Cougar einiges getan: Zusätzlich zum XR-7 Coupé gab es

weitere Trimmlinien, und erstmals auch einen Sedan sowie einen Wagon. Kunststück, denn neuerdings musste der dem Ford LTD II extrem ähnliche Midsize-Wagen diese beiden Karosserieversionen von seiner bisherigen Basis Montego übernehmen. Und auf einmal konkurrierte er mit dem ebenfalls auf LTD II-Grundlage bauenden neuen Thunderbird, der allerdings ausschließlich als Coupé mit eigenständigem Blechkleid höchst erfolgreich auf Kundenfang ging. Auch der Cougar ging nicht leer aus, gegenüber dem 1976er Jahrgang hatte sich der Absatz mehr als verdoppelt. 1978 freute man sich in Dearborn über ein weiteres Plus um rund 19.500 auf 213.270 Einheiten, davon 166.508 XR-7. 

Der Cougar XR-7 war 1978 ab 5.720 Dollar erhältlich ©autorild.de 

Der Mercury Oldtimer wollte mit Lincoln assoziiert werden

Um den Mercury Cougar XR-7 von seinem Ford-Gegenstück wie auch von Standard-Cougars zu unterscheiden, erhielt der XR-7 in Anlehnung an das Konzern-Flaggschiff Lincoln Continental Mark V exklusiv ein in sehr eckiger Machart angedeutetes Continental Kit. Die Rücklichter ähnelten denen des Continental Mark IV; auch der prominente Grill griff die Frontgestaltung der Lincoln-Modelle auf. Die XR-7-Dachlinie hob sich vom normalen Cougar Coupé mit massiver C-Säule durch ein üppiges Opera Window mit Lamellen fast wie beim Nobel-Rivalen Mercedes SLC ab; mit der Brougham-Option zog zwar ein Fenster in die C-Säule ein, doch glich auch die nicht der vom vorliegenden Mercury Oldtimer und kam obendrein ohne Lamellen. 

Die gestreiften Stoffsitze dieses Mercury Cougar XR-7 stammen aus einem Ford T-Bird ©autorild.de 

Thunderbird-Chic fürs Mercury Coupé 

Bemerkenswert ist das Interieur von unserem Fotomodell: Weder die fröhlich gestreiften Sitzbezüge noch die glatten und nicht vertikal abgesteppten Türverkleidungen im Farbton Jade ließen sich in den üblichen Cougar-Broschüren finden – aber in der vom innen baugleichen T-Bird. Ob der Griff ins Regal der Schwester-Marke nun werksseitig zwecks Erstellung eines Sondermodells erfolgte oder nachträglich zur Innenraum-Aufbereitung geschah, ist unbekannt. Fest steht, dass „Multistripe Cloth“ auch im T-Bird recht selten Verwendung fand – womöglich aus Sorge, mit dem abgeleiteten Packesel Ranchero oder dem nicht eben arrivierten Mustang II in Verbindung gebracht zu werden – und dass für die Adaption in den Mercury Cougar die Vogelembleme anhand solcher mit dem pirschenden Puma überdeckt wurden. 

Die Frontpartie vom Cougar Coupé erinnerte nicht zufällig an die der Lincoln Modelle ©autorild.de 

Der Cougar Preis ging leicht in die Luft   

Unabhängig davon war dieser ab $ lieferbare Mercury Cougar XR-7 umfassend ausgestattet: Serienmäßig waren Servolenkung, das Landau-Vinyldach, Radialreifen, das Deluxe-Lenkrad, die vom Grand Marquis abgeleiteten Radkappen und eine bessere Geräuschisolation an Bord. Gegen Aufpreis gönnte der Erstbesitzer dem XR-7 mindestens Einzelsitze mit Mittelkonsole, die Klimaanlage, Radio und die elektrischen Fensterheber, Flankenschutzleiste. Doppelte Zierstreifen, Metalliclackierung, getönte Scheiben, die Convenience Group und das rare da hufteure elektrische Glasschiebedach in Jade-Tönung. Beim T-Bird schlug all das mit wenigstens 1.760 $ zu Buche, den den bei 5.720 $ startenden Cougar XR-7 Preis steigerten die Annehmlichkeiten sogar noch etwas mehr.     

Auf den Cougar hatte Mercury sich fokussiert, er tauchte im damaligen Markenauftritt generell auf ©autorild.de 

Dynamisch war der Mercury Cougar XR-7 1978 nicht

Unter der Haube der mittelgroßen, ungemein gefragten Mercury Modelle fand sich stets ein V8 mit Dreistufen-Automatik. Den einstige markierte der 302 ci Small Block mit 134 hp und 336 Nm; der allein 1977 verfügbare Cougar Station Wagon kam indes serienmäßig mit dem 144 hp und 376 Nm liefernden 351 ci-Windsor. Spitzentriebwerk war der 400 ci Cleveland mit 166 hp und 433 Nm. Welches der drei Kraftwerke auch immer im bei 290 cm Radstand 547 cm langen, 200 cm breiten und 134 cm hohen Mercury Oldtimer stecken mag – es wird den je nach Motor 1750 bis 1930 kg schweren XR-7 vielleicht nicht sonderlich souverän, doch sehr kultiviert und leise anschieben. Der persönliche Luxus eben.                 

Mercury hatte mit dem XR-7 ein durchaus konkurrenzfähiges Personal Luxury Coupe am Start ©autorild.de 

Hinter der Continental-Kit-Optik warten beim Mercury Oldtimer 484 Liter Kofferraumvolumen ©autorild.de 

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