Der Continental Mk III hatte den Weg bereitet, der 1972 eingeführte Lincoln Continental Mk IV schlug entsprechend ein: In jedem Jahr ließ das Lincoln Coupé den Hauptrivalen und ehemaligen Platzhirsch im Personal Luxury Segment, den Cadillac Eldorado, im Absatz alt aussehen.
Auch wenn der Lincoln Continental Mk IV mit dem Mk V von 1977 bis 1979 einen noch größeren Nachfolger mit geradezu schwindelerregendem
Absatz – die Vorstellung eines Downsize-Autos konvenierte der Lincoln-Kundschaft offenkundig nicht – war er durchaus das letzte große Lincoln Mark Coupé. Zumindest beim Blick aufs Gewicht: Der letzte Mk IV wog minimal 2.388 kg, der ihn ablösende Mk V indes nur 2.250 kg. Denn auch wenn der Fünfer bei gleichgebliebenen 306 cm Radstand um 5 auf 585 cm Länge gewachsen war, war der FoMoCo klar, dass Downsizing absolut Not tat. Man musste es ja nicht gleich so radikal wie GM angehen, aber ein paar Pfunde durften sehr wohl purzeln. Ganz besonders taten sie dies beim 1977er Ford Thunderbird, der nun nicht mehr als Bruder vom Lincoln Coupé auftrat, sondern als Intermediate ebenfalls enorme Erfolge verbuchte.
Der Lincoln Continental Mk IV war krisensicher
Um Verbrauch und Inflation scherten sich die Käufer der Lincoln Modelle eher wenig, auch wenn später einige zum kompakten Versailles griffen: Nicht einmal die Ölkrise und sprunghaft gestiegene Anschaffungskosten beeinflusste den Absatz des Continental Mk IV sonderlich, 56.110 Kunden griffen 1976 zu, ein Plus von 8.965 Einheiten im Vergleich zum Vorjahr. In dessen letztem Jahrgang 1976, dem auch unser augenscheinlich in Dark Jade Poly lackiertes Fotomodell entstammt, waren die vorigen Ausstattungsstandards Tempomat, höhenverstellbares Lenkrad, AM/FM/Multiplex Stereo Radio, Zentralverriegelung und das Sure-Track ABS optional geworden. So ließ sich der der Lincoln Continental Mk IV-Preis gegenüber 1975 sogar um 22 auf 11.060 $ senken. Das half im Rennen gegen den günstigeren Eldorado, auch ließ sich so die inflationsbedingten Preisanhebung umgehen.
War der Erstbesitzer vom Lincoln Oldtimer Ölmagnat oder Rancher?
Abgesehen von einem kraftvollen Motor – die 202 PS und 482 Nm des 460-ci-Big-Blocks hatten mit der schieren Masse schon gut zu tun – war im Lincoln Oldtimer für eine Schubkarre Dollars so gut wie alles zu bekommen. Auf 15 Riesen ließ sich leicht kommen, orderte man nur fleißig Extras. Der Erstbesitzer gönnte vorliegendem Mk IV bei Fortune Lincoln-Mercury in El Paso, Texas etwa das Landau-Vinyldach zu 512 $, die Premium-Flankenschutzstreifen zu 143 $, den rechten Außenspiegel zu 31 $ sowie eventuell den Doppelrohr-Auspuff zu 71 $. Und das sind allein die auf den ersten Blick sichtbaren Exterieur-Optionen; die für 1976 neuen Designer-Editionen sagten ihm offenbar nicht zu. Aluräder gab es für den Lincoln Continental Mk IV auch, allerdings nicht im Kreuzspeichen-Design. Aber etwas Pfiff wurde einem solchen Schätzchen ja schon immer gern verliehen, ganz gleich in welcher Hand.
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