4 Türen

Dass beim Ford Explorer Test ein solch üppiges Fahrzeug bewegt wurde, fiel erst beim Blick aufs Preisschild auf. Beim Fahren gab sich das Fullsize-SUV fast so agil wie ein Kompaktwagen. Und das war längst nicht die einzige Stärke vom neuen Explorer Hybrid.   

Im hierzulande neuerdings größten der zivilen Ford Modelle fehlt nach Ansicht mancher nur

eines – ein V8. Sei‘s drum wir hatten mehr als bloßes Vergnügen mit dem alternativlos angebotenen Explorer Hybrid, dem ein 3,0-l-EcoBoost-V6 mit 363 PS/267 kW und ein ins Getriebe integrierter E-Motor mit 102 PS/75 kW gehörig Beine machen: Die kombinierte Systemleistung beträgt satte 457 PS/336 kW bei 5.750 Umdrehungen, das Gesamtdrehmoment höchst erfreuliche 825 Nm bei nur 2.500 Touren. Letzteres ist nicht unwesentlich der Biturbo-Aufladung zu verdanken, womit beim Ford Explorer Test schon mal eines prinzipiell ausfällt: der ansonsten obligatorische Wutausbruch über endlahme Atkinson-Motoren. Ladekabel ab und los! 

0 auf 100: kein Elefantenrennen im Explorer Hybrid 

Der V6 säuselt im Ford SUV leise und kultiviert vor sich hin, so mag es Vaters Sohn. Da, eine schnurgerade Landstraße ohne Verkehr – gleich mal locker aus der Hüfte in glatt 6 Sekunden von 0 auf 100 geballert. Toll, wenn Sport und Sparen so unbeschwert, so souverän einhergehen! Weiter ginge es auf autobahntaugliche 230 km/h Spitze, was im Ford Explorer Test aber unkontrolliert blieb. Wer es noch dynamischer schätzt, bitte schön, da ist ja noch der Sportmodus, der unter anderem den Klappenauspuff öffnet. Quasi geräuschlos und recht geschmeidig geht es wiederum im E-Modus voran: Hier mit den möglichen 135 Sachen auf der Bahn herum zu flitzen wäre ein denkbar kurzer Spaß, die 13,6-kWh-Batterie der Ford Plug-in Hybrid-Wuchtbrumme erlaubt gemäß WLTP 44 km durch die City. Nicht überaus berauschend, aber doch für die meisten Kurzstrecken absolut ausreichend. 

Hoch hinaus – mit dem Ford SUV ins Gelände   

Erfreulicherweise ist für die Kraftübertragung keine stufenlose Scheußlichkeit, sondern eine anständige Zehnstufen-Automatik mit Wählscheiben-Bedienung zuständig, die beim Ford Explorer Test sowohl mit äußerst akzeptablen Schaltpunkten als auch sanften wie flotten Gangwechseln punktete. Klasse! Zeit, den Allradantrieb mal etwas zu fordern: Ein für gelernte Nordlichter geradezu wüst ansteigender Hang mit unbefestigtem Feldweg erweist sich für den Explorer Hybrid dann doch als weitaus unproblematischer als erwartet, die folgende Abfahrt ist ebenfalls ein Kinderspiel. Rauf, runter, bloß keine Kratzer einfangen. Die Einlage über Stock und Stein bringt den Offroad-Fahrmodus nicht ansatzweise in Verlegenheit, wozu auch die Bergabfahrhilfe und die Bodenfreiheit des Ford 4x4 von 20 cm wesentlich beitragen. 

Der Fuß ward schwer beim Ford Explorer Test 

Die Kombination der zwei Herzen soll den Explorer Hybrid Verbrauch auf ein lächerlich niedriges Niveau drücken. So genehmigt sich der in Iconic Silver lackierte Siebensitzer gemäß NEFZ im Schnitt in Sachen Sprit 2,9 l/100 km und dazu noch 20,53 kWh Strom, was CO2-Emissionen von 66 g/km darstellt. Im WLTP sind es 3,1 l/100 km, was etwa 71 g CO2/km entspricht. Ja, wir geben es zu – bei uns standen weder 2 noch die 3 vor dem Komma. Aber mobiles Bergsteigen steht beim WLTP nun mal genauso wenig auf dem Zettel wie wiederholter Bleifuß. Is nicht schön, aber wat willste machen? Wer sich stattdessen beherrscht und häufig elektrisch fährt, tut Umwelt und Geldbeutel gleichermaßen Gutes, und obendrein bringt das dem Explorer Plug-in zugestandene E-Kennzeichen bekanntlich sowohl steuerliche als auch im Verkehr praktische Vorteile.   

Der Fahrspaß kam im Explorer PHEV nicht zur kurz 

Zum erwähnten Bleifuß: Auf der Straße lässt sich das Fullsize-SUV nicht zweimal bitten, stürmt von dannen und prescht mit sehr überschaubarer Wankneigung höchst souverän durch die Kurven des Stader Landes. Die eine oder andere Bodenwelle dank 303 cm langem Radstand und strammen 2.466 kg Leergewicht erfolgreich ausgebügelt, das steigert die Langstreckentauglichkeit immens. Kein Wunder, dass Average Joe Spaß an solchen Trumms hat, wir hatten ihn beim Ford Explorer Test in jedem Fall. Die dank hoher Sitzposition tadellose Sicht hätten wir auch in einen Transporter gehabt – aber die tolle Geräuschisolation, die angenehme Federung, der trotz 20-Zoll-Alus prima Abrollkomfort? Und dazu die ungemein umfangreiche Explorer Platinum-Ausstattung? Dazu bald mehr im zweiten Teil.   

Diesen Artikel teilen in:

Submit to DeliciousSubmit to DiggSubmit to FacebookSubmit to Google PlusSubmit to StumbleuponSubmit to TechnoratiSubmit to TwitterSubmit to LinkedIn

Kommentar schreiben


Sicherheitscode
Aktualisieren