Die aktuellen Saab News sind für Fans der Marke mehr als fürchterlich. Da führen wir uns doch lieber den Saab 900 zu Gemüte, die letzte Eigenentwicklung aus Trollhättan.

Watch out: Das Saab Cabrio hat auch an den Scheinwerfern Wischer ©autorild.de
Jaja, der Saab 900 war zu seiner Erscheinung das Auto, mit dem Architekten und sonstige besser situierte Intellektuelle vermeiden wollten, als konservativ abgestempelt zu werden. So liest man es immer wieder. Tatsache: Beide Satzteile stimmen. Des Autors Eltern beauftragten 1987 zum Hausbau einen Architekten, der natürlich einen Saab 900 fuhr, was denn sonst?! Allerdings nicht das Saab Cabrio, sondern das viertürige Fließheck. Und auch in Berlin-Prengelberg, ehemalige Hauptstadt des Mercedes W123, macht sich der Schwede immer stärker breit.

Warum das so ist? Fragen Sie jemanden! Insgesamt scheint die Form jedoch junge Akademiker besonders anzusprechen, vielleicht halten sie Saab 900 Cabrio und Coupe ja für ausnehmend sportlich?

Auf Plastikteile kann der Saab 900 auch mal verzichten ©autorild.de

Einfach mal ziellos im Saab Cabrio herumfahren

Langsam war der Saab 900 in der Tat nicht, vor allem, wenn er als 900 Turbo geordert wurde. Diese Tuning-Mode der 80er hatte jedoch einen Zug am Leibe, da wäre mancher mit einem echten Sportwagen wie dem Porsche 944 S in jedem Fall besser hinweggekommen. Doch zum kommoden Umhercruisen, zum Angeben vor der Popper-Eisdiele und für allemal flotte Landstraßentouren war das Saab Cabrio natürlich erste Wahl. Die hierzulande durchweg zwo Liter großen Vierzylinder der ersten Serie leisteten mindestens 100 PS, während der Frontantrieb im Saab dafür sorgt, dass auch ganz sicher niemand aus der Kurve fliegt, sich dies allerdings mit einem immensen vorderen Überhang bezahlen lässt.

Als Saab noch nicht zu GM oder Spyker gehörte... ©autorild.de

Saab 900 Turbo. 16 Ventile. Ansage! ©autorild.de

Saab 900 verkörpert auch traditionelle Werte

Womit der Saab 900 jedoch durchweg punkten konnte, waren sein gute Verarbeitungsqualität und die soliden Materialien. Auch die Schnörkellosigkeit der Karosserie beeindruckte die Kritiker, Frontantriebsfans oder nicht. Wer sich als Ignorant outen oder zumindest einen stolzen Besitzer gehörig ärgern will, bezeichnet einen Saab – am besten natürlich das Saab Cabrio – als „Schwedenpanzer“. Dieser eindeutig Volvo zugeschriebene, halb spottend, halb bewundernd gemeinte Spitzname dürfte mit Sicherheit für ordentlich geraufte Haare gut sein. Lob sollten auch jene erfahren, die sich dem Erhalt von Saab 900 Cabrio, Coupe und Konsorten gewidmet haben – wer weiß, ob es Saab Cars in einem Jahr noch geben wird?

Als ob man das Turboschildchen im Rückspiegel sehen würde. BMW wusste, wie es geht ©autorild.de

Saab 900 Turbo oben ohne

Unser Saab 900 Fotomodell ist das Top-Of-The-Line-Auto: ein Saab 900 Turbo ohne Dach. Gewiss, das ab 1986 erschienene Saab Cabrio brächte mal eine frische Lackierung – vor allem im Heckbereich – und eine grundlegende Überholung. Doch so heruntergekommen die Farbe auch aussieht – der Chromgrill ist immer noch top in Schuss. Und zu Tankwarts und Fahrers Freude sorgt unter der Haube entweder der so genannte „Vollturbo“ mit 160 PS und 255 Nm Drehmoment oder aber der weniger starke „Softturbo“ mit nur 141 PS und 202 Nm für ordentlich Vortrieb, nach alter Väter Sitte mit Turboloch und Turboboost. Noch eine Saab-Werbung zum Abschluss?

Diesen Artikel teilen in:

Submit to DeliciousSubmit to DiggSubmit to FacebookSubmit to Google PlusSubmit to StumbleuponSubmit to TechnoratiSubmit to TwitterSubmit to LinkedIn