Am 29. April 1994 debütierte der Opel Omega B als Nachfolger des Rekord-Erben Omega A. Gestalterisch griff der Omega B ein Stück weit den großen Schlund des ein Jahr zuvor eingestellten Senator B auf, dessen Lücke er soweit wie möglich ebenfalls zu schließen hatte. 

Im Gegensatz zu Omega A und Senator B war der neue Opel Omega B nun endlich mit Airbag lieferbar und mit verstärktem Fahrwerk versehen. An den Karosserieversionen hatte sich nichts geändert, neben der vermehrt mit Rentnern assoziierten Limousine zog weiterhin die Opel Kombi-Variante namens „Caravan“ in die Showrooms ein. Jener

bei 273 cm Radstand 482 cm lange 179 cm breite und 151 cm hohe Trumm brillierte mit sagenhaften 965 Liter Kofferraumvolumen bei dachhoher Beladung. Wurde die zweite Sitzreihe umgelegt, legte der Laderaum auf 1.800 Liter zu. Mit bis zu 1750 kg Anhängeast, 545 kg Nutzlast sowie 100 kg Dachlast bei nun serienmäßiger Dachrailing war der Opel Omega B Caravan zweifelsohne sehr praktisch, aber auch vielfach todgeweiht, und wurde nicht selten in zig Händen als bequemer Transporter endverschlissen.  

Der V6 kam im Opel Omega B Caravan nicht verkehrt

Wer den zugekauften BMW-Diesel oder die Zwoliter-Vierzylinder mit 116 PS und 178 Nm als 8V oder 136 PS und 185 Nm als 16V als zu schwach für den Omega Caravan ansah, orderte beim Opel Händler eben den 2,5-l-V6 mit 170 PS und 227 Nm. Jenes wie gehabt längs eingebaute Triebwerk verfügte wie auch der mit 211 PS und 270 Nm stärkere 3,0-l-MV6 über 24V-Aluköpfe und das „Multiram-System“, das die Länge des Ansaugweges tourenabhängig mehrstufig verändern kann. Damit bekam der Opel Youngtimer speziell im Drehzahlkeller mehr Drehmoment, was bei voller  Ausnutzung des zulässigen Gesamtgewichts von 2.255 kg durchaus willkommen war. Die kompakte Bauform der Opel V6-Motoren ließ ferner den Quereinbau in Fronttrieblern zu, sodass der 2,5-l-V6 entsprechend auch für die kleineren Opel Modelle Vectra und Calibra zur Wahl stand.   

Der Opel Youngtimer warb um solvente Kunden

Dort sorgte er auch wenig überraschend für mehr Agilität, doch die glatten zehn Sekunden für den Spurt von 0 auf 100 und die 220 km/h Spitze im Opel Omega B Caravan waren kein Grund für falschen Scham. Unser Fotomodell gehört der ersten, bis Juli 1999 gebauten ersten Serie an, erkennbar an den nicht in Wagenfarbe lackierten Stoßfänger und Seitenleisten mit großzügigem Chromtrimm. Die buntgemusterten Melbourne-Sitzbezüge weisen es als zum Modelljahr 1996 mit V6 ab 52.655 DM verfügbaren Omega B1 im Voyage-Trimm aus. Wie die Basisausführung war der Omega Voyage nicht durch entsprechende Schilder gekennzeichnet, stach sie jedoch durch elektrisch verstellbare Vordersitze mit umklappbarer Beifahrersitzlehne serienmäßig aus. Auf Wunsch gab es ohne Aufpreis Recaro-Multikontur-Sitze mit einstellbarer Oberschenkelauflage.

Die farbenfrohe Melbourne-Ausstattung war dem Omega Voyage vorbehalten ©autorild.de 

Der Voyage-Trimm steigerte den Omega Preis kräftig

Mit Ausnahme der Recaros trugen die Rückseiten der Vordersitzrücken nun Taschen; zudem adelten den Opel Youngtimer eine ohne FCKW auskommende Klimaanlage, ergänzt von einer grünen Wärmeschutzverglasung und eine Mittelkonsole mit Luftauslässen für die Hinterbänkler. Die genossen ferner drei Kopfstützen, und im Opel Omega B Caravan noch ein Sicherheitsnetz als Gepäckraumabtrennung gekrönt wurde das gegenüber dem Basismodell mit 5.455 DM zu Buche schlagende Voyage-Paket von elektrischen Fensterhebern vorn sowie dem Blaupunkt-Radio CAR 300. Insgesamt macht vorliegender Omega Voyage einen recht gepflegten Eindruck wie übrigens die Mehrheit dieser derzeit angebotenen Opel Gebrauchtwagen: Die Zeit der ranzigen Schlurren dürfte endgültig vorbei sein, der letzte große Rüsselsheimer nun zum Sammlerstück reifen.

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