Mit den neuen Mustangs waren die Shelby GT-Versionen verschwunden, sodass Kunden mit schwerem Gasfuß 1971 Ford Mustang Mach 1 fahren mussten, wenn sie nicht den teuren Boss 351 wünschten. Und sie beeilten sich besser, denn letztmalig bot der Mach 1 Big Block-Power.
Die augenfälligste Neuheit stellte die Optik dar: Die wuchtige Karosserie des Mach 1 und der anderen Ponies von 1971 fiel deutlich größer aus als die der vergleichsweise rundlichen Ford Modelle von 1969 und 1970. Gegenüber diesen
waren die neuen Fahrzeuge um 5 auf 481 cm in der Länge, um 7 auf 188 cm in der Breite und um knapp 3 auf 277 cm im Radstand gewachsen. Das Gewicht hatte sich nur marginal zugelegt, die Höhe war beim Fließheck gar um 3 auf 127 cm gesunken: Auffälligste äußere Veränderung des Ford Mustang Mach 1 von der zweiten zur ersten Generation war aber die enorm flache Dachlinie der erneut SportsRoof genannten Fastbacks; erkauft wurden die lediglich 14° Gefälle allerdings mit wenig berauschender Sicht nach hinten.
Hat der Mach1 den 429 Cobra Jet?
Neuer Basismotor vom Ford Mustang Mach 1 war der 302-ci-V8 mit 210 hp und 401 Nm. Darüber rangierte weiterhin der 351-ci-Cleveland und lieferte nun respektive 240 hp und 475 Nm oder 285 hp und 502 Nm. Der Boss 429 und der 428 Cobra Jet waren beide aus dem Programm geflogen, doch der neue 429-ci Big Block – auf Wunsch auch mit Dual RamAir-Kaltluftzuführung – erwies sich als standesgemäßer Ersatz für den Ford Sportwagen. Regulär lieferte er 370 hp und 610 Nm, mit dem Drag Pack waren es noch einmal fünf Pferde mehr. Ob dieses Prachtstück der 385-Motorenfamilie vorliegenden Ford Oldtimer befeuert? In jedem Fall wäre das den Mustang Preis um minimal 372 auf 3.640 $ steigernde Kraftpaket eine gute Wahl gewesen, denn schon 1972 kam der Mustang wie Plymouth Barracuda und Dodge Challenger nur noch mit Small Block.
Ein echter Ford Mustang Mach 1
Die von Ford ab 351 ci aufwärt montierten Chrom-Endrohre helfen in der Motorenfrage auch nicht, da sie anders als die hier zu sehenden, wohl zusammen mit einer durchsatzfreudigeren Abgasanlage installierten aussahen. Um einen echten Mach 1 und kein dahingehend aufgemöbeltes Ford Coupé handelt es sich bei unserem Mustang-Fotomodell aber ganz sicher: 1971 war das einzig Jahr für den Popup-Tankverschluss, der ganz regulär und exklusiv den Mach 1 zierte. Zwar trägt der rote Wagen den 1971 und 1972 identischen Standardgrill ohne Zusatzlampen vor dem an sich korrekten Wabeneinsatz, doch das dürfte einem Auffahrunfall zu verdanken sein: Die am Ford Mustang Mach 1 serienmäßig aus Polyurethan gefertigte Frontstoßstange ist etwas krumm und an der Schadstelle grundiert.
Extrachic für den Ford Oldtimer
Wer seinen Ford Mustang Mach 1 auch innen exklusiver wünschte, der griff wie einst der Erstbesitzer hier zur Mittelkonsole zu 60 $, zum Radio zu mindestens 66 $ oder auch zur Sports Interior Option zu 130 $. Die umfasste Einzelsitze mit hoher Lehne und Vinyleinsätzen in Strickoptik sowie ausgeformte Türverkleidungen mit integrierten Zuziehgriffen und Armauflagen. Hinzu kamen eine elektrische Uhr, Anzeigen für Öldruck, Wassertemperatur und Ladestrom, alles hübsch arrangiert mit Akzenten in Holzoptik und Schwarz. Das zweispeichige Deluxe-Volant wich wie so oft einem gelochten Sportlenkrad, auch der Zierstreifen und die Cragar-Alus kamen später.
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