4 Türen

Mit frischer Optik startete der Cadillac Sedan de Ville 1967 durch – die nach vorn geneigten Kotflügel mit weiterhin übereinander stehenden Doppelscheinwerfern und der neuerdings kräftige Hüftschwung mit angedeuteten Flossen bescherte der Cadillac Limousine einen Spitzenabsatz.   

Übereinander stehende Doppelscheinwerfer trugen die Cadillac Modelle bis 1968 ©autorild.de

Unterm Blech hattet sich beim Sedan de Ville 1967 ebenfalls einiges getan;

zu den neuen Standardmerkmalen des Luxusautos zählten etwa gehören ein blendfreier Rückspiegel, eine elektrische Uhr, eine Klimaautomatik, ein gepolstertes Armaturenbrett, ein Warnsystem, Gurtaufroller für die Fensterplätze und Zigarettenanzünder hinten für alle Cadillac Modelle. Ein herausziehbarer Sicherungskasten und ein Sicherheitsschloss für die Vordersitzlehne beim Coupe de Ville und zweitürigen Calais waren zusätzliche Fortschritte für den 1967er Jahrgang 1967. Technische Ugrades am Cadillac Oldtimer umfassten einen überarbeiteten Ventiltrieb, die Instrumententafel mit Mylar-Leiterplatte, optimierte Karosseriehalterungen, ein Lüfter mit Kupplung für leiseren Betrieb sowie ein Sicherheitslenkrad samt energieabsorbierender Lenksäule. 

Sicherheitslenksäule und -rad waren 1967 neu im Cadillac Sedan de Ville ©autorild.de

In der Cadillac Limousine war alles etwas größer 

Unter der Haube des Cadillac Sedan de Ville, die wie alle GM C-Bodies seit 1965 auf dem stabilerem Perimeter- statt dem X-Rahmen basierte, steckte letztmals der 429 ci Big Block V8. Der lieferte auch dank des neuen Rochester Quadrajet-Vergasers 340 hp und 651 Nm, womit das 2.145-kg-Schwergewicht in 8,9 Sekunden von 0 auf 100 spurtete und 204 km/h Spitze erreichte. Die Verzögerung oblag servounterstützten Trommelbremsen rundum, die Kraftübertragung an die schraubengefederte Hinterachse übernahm alternativlos eine Dreistufen-Automatik. Ein Kostverächter war der Cadillac Oldtimer erwartungsgemäß nicht – der Verbrauch lag im Schnitt bei 25 l/100 km. Halb so wild, wer den einst bei $ 5.625 beginnenden Sedan de Ville Preis stemmen konnte, hatte auch genügend Kleingeld für die Füllung des 98-Liter-Tanks. 

Der Grill war wie die Scheinwerfer vom Cadillac Hardtop kraftvoll nach vorn geneigt ©autorild.de 

Ein Cadillac Sedan de Ville zu Ehren von Al 

Vorliegende Cadillac Hardtop-Limousine werten zudem der Türkantenschutz zu $ 8, das höhen- und längenverstellbare Lenkrad zu $ 90, das AM-Radio zu $ 162 und die Klimaautomatik zu $ 516 auf. Serienmäßig wiederum ist das Interieur in Duchess Stoff und Leder vom Farbton Medium Beige. Der aktuelle Eigner hat den augenscheinlich bis 2014 in Kalifornien zugelassenen Caddy mit Thompson-MP, Fedora-Hut und Entführungsopfer zum Al-Capone-Tribut umgebaut. Dass der Bandenführer bereits 1947, also ziemlich genau 20 Jahre vor Erscheinen des bei 239 cm Radstand 569 cm lang 203 cm breit und 138 cm hohen Cadillac Sedan de Ville nach langer Krankheit verstarb – geschenkt. Nicht umsonst kamen wiederum die neue Lackierung, vermutlich in Persian Ivory oder Sudan Beige, diverse Pinstripings sowie der Teppich fürs unter der Sonne der alten Heimat gerissene Armaturenbrett.   

Den Sedan de Ville gab es mit oder ohne B-Säule, das Hardtop war aber deutlich gefragter ©autorild.de

Cadillac Oldtimer schon als Neuwagen gefragt 

Den einstigen Kunden sagten die 1967er Cadillacs enorm zu – erstmalig wurden über 200.000 Fahrzeuge verkauft, und der neue Eldorado mit Frontantrieb machte ebenfalls schwer von sich reden. Allein das Sedan deVille Hardtop fand 59.902 Käufer, das dazugehörige Coupe begeisterte weitere 52.905. Das waren beides Zahlen, von denen die ebenso kräftig rundum erneuerten Rivalen von Imperial und die im Vorjahr modernisierten Lincolns höchstens bei heruntergelassener Jalousie zu träumen wagten. Während Chrysler Imperials 1975 sang- und klanglos eingestellt wurden, verbuchten die Lincoln Continental Mark-Coupés in den 70ern enorme Erfolge. Aber auch Cadillac de Ville, Fleetwood, Eldorado und Seville legten in der sogenannten Malaise Era einen Rekord nach dem anderen hin. Begehrenswerte Produkte und stete Imagepflege zahlten sich eben aus...   

Der Kofferraum vom Cadillac Oldtimer fasst lediglich 484 Liter ©autorild.de

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