4 Türen

Dass Cadillac Fleetwood, den Namen eines 1925 von Mitbewerber Fisher und schließlich 1931 von General Motors übernommenen Karosseriebauers, für besonders komfortable Fahrzeuge nutzte, war seit den 50ern bekannt.   

Die Drahtspeichenradkappen zierten die Cadillac Limousine ab Werk ©autorild.de

Frontantrieb ist die Zukunft und zwar auch im automobilen Oberhaus, befanden manche Schlauköpfe in den 80ern. Doch was Mustang und Camaro gerade noch so abwenden konnten,

musste der Cadillac Fleetwood ab Frühjahr 1984 erst einmal so hinnehmen. Für den entsprechend verlängerten 1985er Jahrgang bezeichnete Fleetwood als eigenständiges Modell die besser ausgestatteten Varianten des neuen, kleineren und auf Frontantrieb umgestellten Cadillac de Ville – so, wie die nobleren Jaguar XJ als Daimler durchgingen. Zur Wahl standen wie beim de Ville eine Limousine und ein Coupé, beide bei 281 cm Radstand 495 cm lang, 182 cm breit und 140 cm hoch. Damit bauten de Ville/Fleetwood erstmals kleiner als der Seville. Um die Kunden vollends zu verwirren, gab es zudem den Fleetwood Brougham, gleichfalls zwei- und viertürig, aber traditionell mit Hinterradantrieb. 

Der Fleetwood auf de Ville-Basis erfreute sich in den USA enormer Beliebtheit ©autorild.de

Die Leistung vom Cadillac Oldtimer ist eher gering

Unter der Haube vom nur 1985 und 1986 mit diesem feinen Grill und obigen Abmessungen gebauten Cadillac Fleetwood steckte ab Werk der hauseigene 4,1-l-V8-Benziner. Als aufpreisfreie Alternative zum ohnehin schwächlichen Einspritzer mit 127 PS und 258 Nm stand der noch lahmere 4,3-l-Diesel-V6 von Schwester-Division Oldmobile mit 86 PS und 223 Nm zur Verfügung. In beiden Fällen wurde Kraft der Quermotoren von einer Vierstufen-Automatik an die Vorderachse geleitet, hinter den erstmals rundum einzeln aufgehängten Rädern stellten ebenso erstmalig rundum Scheibenbremsen eine anständige Verzögerung der mit V8 rund 1.552 kg leichten Cadillac Limousine sicher. Unser Fotomodell gehört dem 85er Jahrgang an – bei den 86ern wechselten die Gummieinlagen in den Stoßfängern von Schwarz zu Grau.   

Mit Frontantrieb hatte Cadillac seit dem 1967er Eldorado Erfahrung gesammelt ©autorild.de

Designer Irvin Rybicki stylte den Fleetwood mit dem Lineal

Das nahezu senkrechte Heckfenster war dem US-Geschmack geschuldet, die ins Dach gezogenen Türen der als weitere Neuheit bei de Ville/Fleetwood erstmalig selbsttragend ausgeführten Karosserie dem Einstiegskomfort. Das Vinyldach im Cabrio-Stil – was sollten dann die cabrio-untypischen Lampen auf der C-Säule? – blieb dem Sedan de Ville vorenthalten. Es kam 1985 noch optional, während es im Folgejahr zum Serientrimm erkoren wurde. Die Drahtspeichenradkappen waren wiederum in beiden Modelljahren ab Werk an Bord. Innen trägt dieser Cadillac Oldtimer die höherwertige Standardausstattung mit 55:45 geteilter Sitzbank in längs abgestepptem Sierra Grain Leder anstelle der regulären Heather and Wheaton Stoffe; die noble d‘Elegance Option hätte aufgelegt scheinende Zusatzpolster und vor allem zahlreiche tief versenkte Zierknöpfe mitgebracht. 

Kantigem Styling verschloss sich der Cadillac Oldtimer als Kind der 80er Jahre nicht ©autorild.de

Beim Komfort brillierte der Cadillac Fleetwood wie eh und je 

Die Serienausstattung vom Cadillac Oldtimer fiel mit unter anderem Klimaautomatik, AM/FM-Radio samt Sendersuchlauf, Verbrauchscomputer und automatischer Handbremsentriegelung üppig aus, die Preise von über 30.000 US-Dollar waren im Vergleich zu den großen deutschen Luxusautos der damaligen Zeit ein Schnäppchen. Da griffen die Kunden im langen ersten Jahr gern zu und stellten sich nahezu 200.000 Cadillac Fleetwood und deVille in die Einfahrten. Unerreicht blieben indes die Leistungs- und Fahreigenschaften der Importkonkurrenz. Dieser unerfreuliche Umstand sollte sich jedoch spätestens im neuen Jahrtausend mit den überaus potenten V-Ausführungen der hinterradgetriebene Cadillac Modelle CTS, STS und ATS abstellen lassen.     

Das Vinyldach im Cabrio-Stil blieb dem Cadillac Fleetwood vorbehalten ©autorild.de

Diesen Artikel teilen in:

Submit to DeliciousSubmit to DiggSubmit to FacebookSubmit to Google PlusSubmit to StumbleuponSubmit to TechnoratiSubmit to TwitterSubmit to LinkedIn

Kommentar schreiben


Sicherheitscode
Aktualisieren