Mit der Erfolglosigkeit des Vorgängers brach der Dodge Charger 1968 sondergleichen: Der Absatz wuchs um über 400 Prozent auf 91.684 Einheiten im Debütjahr der zweiten Charger-Generation. Den Ikonen-Status bekam das markant-aggressive Dodge Coupé frei Haus.
Natürlich ist der Dodge Charger ein Muscle Car erster Güte und an der Ampel immer erster! Mitnichten. Denn anders als etwa in Plymouth GTX oder Pontiac GTO
kosteten hubraumstarke Triebwerke hier extra, ab Werk steckte wie in unserem prächtigen Fotomodell der 318-ci-Small Block mit 230 hp und 461 Nm hinter den modisch-verdeckten Doppelscheinwerfern. Und wenn Granny es mit ihrem identisch motorisierten Dart Sedan noch vor Ladenschluss zur Mall schaffen musste, hatte sie durch Gewichtsvorteil reelle Chancen, den 318er Charger beim Umspringen auf Grünlicht abzuhängen. Hat sich was mit Muscle Car! Aber bekanntermaßen ließ sich der Dodge Oldtimer für eine Handvoll Dollar zum Asphaltschrecken par excellence herrichten. Wer weiß, vielleicht blüht vorliegendem Traumauto ja auch eine der nicht unüblichen 440-ci-Herztransplantationen.
Der Dodge Charger lebte von seiner scharfen Optik
Den 440 ci großen Big Block verpasste Dodge wie auch den 426 Hemi schon dem durch sein endloses Fließheck prägnanten Vorgänger mit dem nicht minder auffälligen und böse wirkenden durchgehenden Grill samt gelungen kaschierter Lampenluken. Weitere Gemeinsamkeiten außer der abermals vom Coronet geborgten Bodengruppe sparte sich der neue Dodge Charger, stattdessen trainierte man der Karosserie optisch reichlich Muskeln an und sattelte um auf eine steil stehende Heckscheibe mit flott auslaufenden C-Säulen. Eine solche hatten die GM-Intermediates der vergangenen Jahre populär gemacht – dann allerdings auf ein Semi-Fastback umgeschwenkt. Die durchgehenden Rückleuchte war am Charger 1968 düsenartigen Doppeleinheiten gewichen, doch ihr Einfluss auf die Hecks von 1969 und 1970 war unübersehbar.
Der Dodge Oldtimer schmeichelte so manchem
Den neuen Look vom B-Body und den fürs Einstiegsmodell um 89 auf $ 3.039 gesunkenen Dodge Charger Preis feierte auch die Broschüre: „Es könnte besser aussehende Autos geben. Noch aber nicht. Eine flache Form rauscht die Straße herab, und Sie fühlen das Fieber einsetzen. Je länger Sie gucken, desto stärker erwärmen Sie sich. Für den Charger. Der Traum eines jeden Mannes. Die Form von morgen und ein Preisschild, dass Sie ihn schon heute haben können. Aufgepasst, Sie bekommen Dodge Fever, und dagegen hilft nur eins: der Charger. Das Auto, das aussieht wie ein Mach 2-Jet auf Rädern, das voll ausgestattet mit vorderen Einzelsitzen, Platz für drei im Fond, reichlich Gepäckraum und einem lebhaften V8 kommt.“ Was könnte da noch zum Glück mit dem nie als Cabrio erhältlichen Dodge Hardtop fehlen?
Dodge achtete beim Charger 1968 auf die Details
Der Erstbesitzer wünschte sich noch einige Kleinigkeiten für seinen Charger. Als da wären etwa eine klappbare Mittelarmlehne nebst Sitzkissen für eine dritte Person zwischen den vorderen Einzelsitzen mit Vollvinylbezügen zu $ 52,85 und der Tic-Toc-Tach, der die Uhr mit dem Drehzahlmesser kombiniert, was Dodge $ 48,70 einbrachte. Die Lenksäule krönt indes das Standard-Volant, während die regulären Dog Dish-Radkappen die irregulär breiten Stahlräder vom Dodge Charger zieren. Ebenfalls nicht aus dem Mopar Accessoires-Programm stammt der an den Motorsport angelehnte Popup-Tankdeckel. Auch er leistete einen wesentlichen Beitrag zum unerschütterlichen Nimbus des all- ach was, übermächtigen Chargers, eine wilde Pistensau erster Güte zu sein – auch wenn das gar nicht so selten keineswegs der Fall war.
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