Im August 1978 lanciert, hatte der Audi 80 B2 kräftig zugelegt: Der Nachfolger vom populären Audi 80 B1 war um satte 18 auf 438 cm Länge, um 8 auf 168 cm Breite und im Radstand um 7 auf 254 cm gewachsen. Wie der 100 C2 trug auch der 80 B2 das noch heute gültige Fensterband mit NSU- Ro80-Einfluss. 

Die Scheinwerferwaschdüsen der Audi Limousine waren einst angesagtes Extra ©autorild.de

Puh, Gottseidank kam der Audi 80 mit Stufenheck und nicht etwa wie der VW Passat mit Fortführung der traurigen Linie oder noch viel schlimmer als Kombi. Konservative Autokäufer, die mit den Hecktrieblern von Opel, Ford, Fiat, Alfa, BMW oder Mercedes nichts anzufangen wussten, konnten ab August 1978 aufatmen:

Mit der ab 12.295 DM erhältlichen zweiten 80-Generation gab es wie gewohnt eine sachliche Audi Limousine mit Frontantrieb. Die war von ärmlich über bieder bis nobel in allerlei Ausführungen lieferbar. Ganz oben rangierten die mondänen GLx-Modelle Audi 80 GLS mit Vergaser, Audi 80 GLE mit Einspritzung und Audi 80 GLD mit Saugdiesel – wenn man sich schon kräftig durchnageln ließ, dann doch bitte in gehobenem Ambiente. Zum Beispiel mit Velourssitzen, größerer Mittelkonsole und umfangreicherem Chromtrimm.   

Der Audi 80 B2 übernahm das kleine Fenster vor der C-Säule vom NSU Ro80 ©autorild.de

Der Audi 80 Preis umfasste allerhand 

Innen trennten Details die L-Spreu vom Audi 80 GLS-Weizen: Zierleisten und Stoffinserts an den Türverkleidungen, Dekoreinfassungen an den Lüftungsdüsen und glänzenden vier Ringe auf der Lenkrad-Prallplatte vom Volant. Hinzu kamen diverse andere praktische Kleinigkeiten: Hintere Türkontaktschalter, Ablagefächer an den Vordertüren, Handschuhfach und Tankdeckel mit Schloss sowie Kofferraumbeleuchtung komplettierten die Annehmlichkeiten im Audi Oldtimer. Das kostete freilich, 1978 riefen die Audi Händler 15.525 DM für einen viertürigen GLS mit 85 PS auf. Geringfügig sparen ließ sich mit der 75-PS-Version, die ebenfalls mit 1,6-l-Vierzylinder anrollte. Ab 1979 war die Topausstattung aber auch mit der 55 PS schwachen Basismotorisierung als Audi 80 GL verfügbar, wohl eine schnelle Reaktion auf die zweite Ölkrise. 

Im Audi 80 GLS ging es einem Topmodell gemäß sehr gediegen zu ©autorild.de

Upgrades für den Audi Oldtimer 

Zum Modelljahr 1981 wurde der Audi 80 B2 einer milden Modellpflege unterzogen.  So wich das zweifarbige Armaturenbrett einem monotonen in Negro, Azur oder Schilf, die Schalter neben den Anzeigen griffigeren Pendants. Auch die Mittelkonsole der GL-Version wurden ebenfalls in ihrer Ausführung geändert. In den Nachwehen der zweiten Ölkrise von 1979 bis 1980 wurde in den Audi Modellen der Mittelklasse zu einem spritsparenderem Fahrstil animiert: Zusätzlich zum Econometer empfahl ein kleines Pfeilsymbols im Cockpit beizeiten, den nächsthöheren Gang einzulegen. Auch die hellgraue Innenverkleidung des 505 l fassenden Kofferraums hatte sich nicht übermäßig robust gezeigt, weshalb Audi fortan eine haltbarere anthrazitfarbene Variante verbaute.   

 

Zweifarbige Sitze im Audi 80 GLS 

Den GL-/GLS-Modellen verpasste die Ingolstädter statt des einfarbigen einen sehr markanten, zweifarbigen Karo-Veloursstoff. Mitten im Jahrgang, im Winter 1980/81, machten die verchromten Metallleisten in den Dichtungen von Front- und Heckscheibe solchen aus Kunststoff in Chrom-Optik Platz, der im Alter durch UV-Strahlung zum Vergilben sowie zum Schrumpfen neigte. Diese trägt auch vorliegender Audi Oldtimer, steht aber abgesehen von dieser Petitesse prima da. Somit nimmt es auch nicht Wunder, dass diesem Audi 80 GLS im einst hochmodernen Inarisilber-Metallic so lange die Treue gehalten wurde.

Der Kofferraum vom Audi Oldtimer trumpft mit 505 l Volumen auf ©autorild.de

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