Auf Basis der 20M-XL-Limousine debütierte im November 1969 auf der IAA der Ford 26M XL als neues Topmodell der Kölner. Der Ford-V6, der neben dem 26M auch den Capri befeuerte, war mit 2,6 l der größte Pkw-Motor des Herstellers auf dem Europäischen Festland der Nachkriegszeit.
Ford und Opel – also GM – standen sich hüben wie drüben in herzlicher Rivalität gegenüber. Das war bei den Volumenmodellen 17M/20M und Rekord genauso wie bei deren besseren Ablegern 26M und Commodore A.
Letzterer verfolgte besonders als 2.8 GS eine sportliche Linie, sein R6 leistete weit mehr als der V6 des Ford 26M. Bereits 1970 war der Commodore GS/E mit 150 PS und Bosch-D-Jetronic-Einspritzung erhältlich. Das auf Komfort getrimmte Topmodell der Kölner P7-Reihe kam mit Solex-Doppelvergaser auf 125 PS und 205 Nm, der Verbrauch lag bei kombiniert bei 10,8 l Super/100 km. Der Spurt von 0 auf 100 km/h dauerte 12,4 Sekunden, maximal erreichte die Tachonadel 175. Wohlgemerkt mit der Dreistufen-Automatik. Die war serienmäßig an Bord, der Ford Oldtimer war nun mal ein komfortbetonter Gleiter für den Sonntagsfahrer.
Der Ford 26M brachte Wohnzimmer-Komfort auf die Straße
Als solchem fehlte es der bei 271 cm Radstand 472 cm langen, 176 cm breiten und 148 cm hohen Ford Limousine an nichts: Neben der Automatik – Handschaltung gab's nur auf besonderen Wunsch – rollte der der P7 26M stets mit der neuen Servolenkung, vergrößerten Scheibenbremsen und Michelin-Stahlgürtelreifen an. Zusätzlich zur Ausstattung des 20M XL genossen die Insassen im Ford 26M noch ein serienmäßiges Blaupunkt-Frankfurt-Radio mit Überblendregler und zweitem Lautsprecher für die Hinterbänkler sowie umfangreiche Schallisolationsmaßnahmen. Im Gegensatz zu den grundsätzlich verbauten grün getönten Scheiben gab es keine Klimaanlage, wohl aber serienmäßig Stahlschiebedach. Optional wich dessen Kurbel im Flaggschiff der hiesigen Ford Modelle einer elektrischen Bedienung auf Knopfdruck. Auf sowas kam es an, vergiss doch den Sport.
Eigenheiten der besonderen Ford Limousine
Äußerlich machte vorliegender Ford Oldtimer von 1971 freilich auch auf seinen Sonderstatus aufmerksam, wobei es ganz ohne sportliche Attribute eben doch nicht ging: Den 26M kennzeichneten ohne Aufpreis Halogen-Doppelscheinwerfer anstelle der üblichen Glasbausteine, die durchgehenden Doppelauspuffanlage vom 20M RS samt zwei verchromter Endrohre, das Vinyldach sowie die vollflächigen Radkappen. So viele Annehmlichkeiten läpperten sich, so dass der Ford 26M Preis 1970 bei 13.745 DM startete. Wer auf Doppelscheinwerfer und Wärmeschutzverglasung nicht verzichten wollte, musste bei seinem Ford Händler alternativlos so tief in die Tasche greifen: Anders als der 2,6-l-V6, der ab September 1970 auch für den 20M RS zur Verfügung stand, blieben diese beiden Features exklusiv dem Topmodell vorbehalten.
Der gediegene Ford Oldtimer ist nicht allzu häufig
Das war ja alles ganz wunderbar, sollte man meinen. Bloß blöd, dass das Publikum das gar nicht so sah und nur sehr verhalten zugriff: Vorliegende viertürige Limousine, das Ford 26M Coupé sowie das in homöopathischen Stückzahlen gefertigt Deutsch-Cabrio überzeugten bis zum Produktionsschluss lediglich rund 8.000 Kunden. Das war in Anbetracht von fast 570.000 gebauten Ford P7b reichlich wenig, zumal der Opel Commodore A mit 156.467 Käufern zeigte, dass anspruchsvollere Wagen in der gehobenen Mittelklasse nicht zwangsläufig einen Stern tragen mussten. Ford besann sich und machte also bei den Nachfolgern Consul und Granada die großen Motoren ab 2,6 l zunehmend weniger vom Ausstattungsgrad abhängig und offerierte allerlei sportliches Zubehör. Das honorierten auch die Kunden...
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