2 Türen

Der Ford Anglia dürfte hierzulande zu den absoluten Blue Oval-Raritäten gehören – hierzulande wurde der Ford Oldtimer nicht vertrieben. Es gab verschiedene Versionen des Taunus, das musste reichen.

Der breite Chromgrill kennzeichnet den Ford Anglia Deluxe ©autorild.de

Mit dem Ford Anglia waren die zahlreichen Arbeiter des Empire gut bedient – er war klein, recht günstig und dank des Kent 1.0-Vierzylinders auch sehr sparsam: Der 39 PS starke Ford Oldtimer schenkt sich auf 100 Kilometer überschaubare 6,9 Liter. Dass es mit der Performance angesichts dessen nicht allzu weit her sein konnte, versteht sich von selbst. So brauchte der 391 cm lange und 142 cm hohe Ford Kombi rund 28 Sekunden für den Sprint von 0 auf 100 km/h.

Wer wollte, machte mit dem alternativen 45 PS-Aggregat aus dem Cortina so richtig einen drauf... Doch ähnliche Autos wie etwa der VW Käfer oder der Opel Kadett waren auch nicht schneller und vor allem nicht wie der Ford Anglia Estate auch als Kombi verfügbar.

Anglia ohne Schmuck – Chromleisten sind an diesem recht sachlichen  Ford Teile mit Seltenheitswert ©autorild.de

Ford Anglia - Aerodynamik aus dem automobilen Mittelalter

Der Ford Anglia kann sein amerikanische Verwandtschaft optisch nicht verleugnen – die Frontgestaltung mit dem breiten Chromgrill der Deluxe-Version erinnert deutlich an die Erzeugnisse der einstigen Kolonie. Der gewisse Studebaker-Look vom Ford Oldtimer kommt nicht auch von irgendwo: Die Designer bedienten sich des Windkanals und ließen die Fronthaube flach auslaufen, genau wie beim Porsche 911 flankiert von der Torpedorohr-artigen Kotflügel-Scheinwerfer-Einheit Das Heck des Ford Kombi - nein, der Brite heißt nicht „Ford Turnier“ – fällt wiederum erheblich nüchterner aus. Die langen senkrechten Rückleuchten dürften zudem in Kombination mit der Heckklappe eine Rolle beim Design des Kurzhauber Ford Transit gespielt haben.

Vergleichsweise nüchterner Schriftzug am Heck vom Ford Kombi ©autorild.de

Ford Oldtimer in klassischem Layout

Während der Ford Anglia 105 E, wie die von 1959 bis 1967 produzierte und letzte Baureihe heißt, diesen Kniff vorweg nahm, kam der Transit aber erst 1965 in die Autohäuser. Dass der zwischen 1961 und 67 montierte Ford Oldtimer mechanisch ebenfalls amerikanisch angehaucht ist, dürfte ebenfalls nicht verwundern: Hinten tut die obligatorische Starrachse Dienst, während vorn die beinahe ebenso klassische MacPherson-Einzelradaufhängung zu finden ist. Doch während in den Staaten eine Automatik zumindest gegen Aufpreis erhältlich war, machte der Anglia schon von sich reden, als 1962 die stärkere Luxus-Version Super Anglia 123 E mit vollsynchronisiertem Viergang-Getriebe auf den Markt kam.

Glitzerndes Frontemblem vom Ford Oldtimer ©autorild.de

Ford Kombi entpuppt sich als betagter EU-Import

Vorliegender Ford Anglia Estate weiß durch seine recht schnörkellose und sachliche Seitenlinie zu gefallen. Absolut zeitgenössisch sind der grau-beige Lack und die glattflächigen Radkappen. Die Linkssteuerung weist den Anglia ihn als Exportmodell aus, das es aber in Deutschland nicht gab. Der Zustand vom Ford Oldtimer ist beeindruckend – lediglich die Stoßstangen bräuchten eine Überarbeitung. Da wünscht man dem Besitzer des in 129.529 Einheiten gebauten doch von Herzen noch eine recht lange wie unbeschwerliche Zeit mit seinem Schätzchen - und dass der von Ford UK entworfene Prachtstück auch mal die Rückbank einklappen und seinen dann 1.002 Liter großen Frachtraum voll laden darf.

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