Gut zwei Wochen vor dem Ford Mustang eingeführt, lieferte der Plymouth Barracuda die Initialzündung fürs aufstrebende Pony Car-Segment. Das Volkssportwagen-Urgestein hatte Höhen und Tiefen erlebt, doch langsam hing der Barracuda im Tal fest.
Keineswegs zum Besten stand es um den Plymouth Barracuda 1974: In seinem finalen Jahrgang
hatte das erste Pony Car des US-Markts so manchen Zahn eingebüßt – die 1967 lancierten Big Blocks waren passé, Spitzentriebwerk ein 360-ci-V8 mit 245 hp. Der war dem Erstbesitzer zu teuer, berichtete der jetzige Eigner, stattdessen zog einst der 150 hp liefernde 318-ci-Small Block in das ursprünglich blaue Plymouth Coupé. Einem späteren Eigentümer war all das aufgestoßen, und so spendierte er dem im Werk Hamtramck gefertigten Barracuda nicht nur eine schwarze Lackierung inklusive Hockey-Streifen, sondern auch einen 440-ci-Big-Block jüngeren Baujahrs nebst geeigneter TF 727-Automatik und 8,5“-Hinterachse. Da kamen die vorderen Scheibenbremsen am bei 274 cm Radstand 484 cm langen, 190 cm breiten und 129 cm hohen E-Body gar nicht verkehrt.
Sportliche Nuancen für den Plymouth Barracuda
Die alten Bucket Seats machten im Plymouth Oldtimer moderneren, tatsächlich Seitenhalt bietenden Einzelsitzen und einer neu bezogenen Rücksitzbank Platz. Zudem verbaute der umtriebige Mopar-Fan einen Dachhimmel aus Alcantara. Altbekannten Tuning-Look brachten statt der langen und flachen Originalkonsole um den filigranen Wählhebel ein massiver B&M-Shifter und das Grant-Lenkrad in den Plymouth Barracuda, das das eigentlich gar nicht üble Original-Sportvolant mit gelochten Chromspeichen und größerem Durchmesser ersetzt. Im Rahmen dieser Umbauarbeiten dürften auch die Motorhaube mit simulierten Lufteinlässen und die Türverkleidungen vom schon 1973 zum reinen Optikpaket degradierten 'cuda montiert worden sein.
Der Plymouth Oldtimer zeigt keine Altersschwäche
Untätig blieb war der jetzige Barracuda-Eigner ebenfalls nicht und kümmerte sich um die Verschönerung vom Motorraum: Den unansehnliche Luftfilter tauschte er gegen einen offenen von K&N, die runtergekommenen Ventildeckel gegen hübsche von Mopar Performance, zudem gab es einen Satz frischer Zündkabel. Mit Ausnahme vom Vierfach-Vergaser und der Ansaugbrücke von Edelbrock ist der 440er im Plymouth Barracuda originalbelassen, nimmt der Berliner an. Aber warum auseinandernehmen, wenn der mit elektronischer Zündung versehene RB-Motor einwandfrei läuft und beinahe schon beim bloßen Klappern mit dem Autoschlüssel losröhrt? Wesentlichen Beitrag zu Letzterem leistet die 2,5-Zoll-Auspuffanlage mit 3-Zoll-Endrohren, ein populäres Upgrade bei Plymouth Big Block-Modellen.
Detailarbeiten am Barracuda
Die Alus jüngeren Semesters machten klassischen Stahlrädern in Wagenfarbe Platz, bei denen Dog-Dish-Kappen nur das Nötigste bedecken. Mit mehr rollte der Plymouth Oldtimer serienmäßig auch nicht vom Band, vollflächige Zierblenden oder gar flotte Rallye Wheels kosteten extra. Weniger markant ist der Austausch der originalen Stoßstangen mit den verordneten wuchtigen Gummiklötzen zum Abbau von Aufprallenergie gegen die schmaleren vom 70er Modell, die beim Kauf netterweise inbegriffen waren. Und so wird eine Baustelle nach der anderen abgearbeitet, bis der Mopar in maximaler Pracht und Güte dasteht. Das hat der Plymouth Barracuda auch mehr als verdient, denn anders als sein Plattformgenosse Dodge Challenger kam er nie in den Genuss einer Wiederbelebung.
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