Oldtimer

Dass mit dem Citroën Ami 6 vor 60 Jahren ein anständiger Kompaktwagen debütierte, war der Modellpalette der Marke mit dem Doppelwinkel geschuldet: Um aufstiegswillige Kunden bei der Stange zu halten, musste der Ami 6 die Lücke zwischen 2CV und DS schließen. 

Der Citroën Kompaktwagen überzeugte mehr als eine Million Kunden ©autorild.de

Und so wie 2CV und DS optisch aus der Masse heraustraten, sollte es auch der Ami 6. Flaminio Bertoni wagte einen Blick

zu den großen Mercurys und Lincolns und bescherte dem neuen Citroën Kompaktwagen nicht nur eine stark akzentuierte Linienführung, sondern auch eine Aufsehen erregende, nach hinten geneigte Heckscheibe, die auch bei Regen eine klare Sicht nach hinten erlaubte. Anders als bei den US-Vorbildern ließ sich diese aber nicht versenken. Hab so wild, dafür bot der am 24. April 1961 der Presse präsentierte Citroën Ami 6 einen mit 330 l sehr geräumigen Kofferraum, eine optimale Raumnutzung und viel Komfort für alle Passagiere bei überaus bei kompakten Abmessungen. Der 620 kg leichte Hingucker baute bei 241 cm Radstand stadttaugliche 391 cm lang, 152 cm breit und 145 cm hoch.    

Der Ami und der Taunus P3 waren die ersten Autos ohne runde Scheinwerfer autorild.de

Kosmetik für den Citroën Ami 6

Bereits im September 1961 gab es eine Modellpflege, die dem Citroën Oldtimer wie bei unserem prachtvollen Fotomodell hintere Schiebefenster und einen von außen zu öffnenden Kofferraumdeckel brachte. Innen gab sich der Ami 6 gediegen im DS-Stil – vom Einspeichenlenkrad über die Türgriffe bis hin zu den Bedienelementen und Sitzen entsprach alles höchsten Qualitätsansprüchen. Die Technik wie etwa das Fahrwerk und den luftgekühlten Zweizylinder-Boxer fand sich im 2CV-Regal; anfänglich leistete der Citroën Ami 6 21 PS, stärkere Motorisierungen folgten. Die neuartigen Rechteck-Scheinwerfer führten zu einer um 26 Prozent höheren Lichtausbeute als bei den konventionellen runden Lampen, wie sie die im Juni 1963 präsentierte US-Variante und der im September 1967 eingeführte Ami 6 Club trugen. 

Der Citroën Ami 6 sollte speziell Damen ansprechen – a missis! ©autorild.de

Das Heckdesign vererbte der Citroën Oldtimer nicht weiter

Ende 1964 komplettierte der Kombi Ami 6 Break mit 320 kg Nutzlast die Modellpalette und kurbelte den Absatz nicht nur deutlich an, sondern überholte mit seinem weit weniger exaltierten Design sogar die Citroën Limousine. Über die Hälfte des 1.039.384 mal produzierten Ami 6 entfielen auf den Break, der als praktisches Autos Handwerker wie Familien gleichermaßen begeisterte und maßgeblich dazu beitrug, dass der Citroën Ami 6 1966 zum meistverkauften Fahrzeug in Frankreich avancierte. Ein längeres Leben war Freund Sechser damit aber nicht gegönnt: Die Produktion der Limousine endete im März 1969, sechs Monate vor dem Break. Die Nachfolge trat der konventionellere Ami 8 mit Schrägheck an, dessen Heckscheibe in die „richtige“ Richtung zeigte.

Die maximal 32 PS vom Citroën Oldtimer waren nicht allzu durstig ©autorild.de 

Da schräge Heckfenster der Citroën Limousine war ein echter Blickfang ©autorild.de

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