2 Türen

Im März 1981 debütierte der Lamborghini Jalpa auf dem Genfer Autosalon, doch stets stand er tief im Schatten seines übermächtigen Bruders Countach. Umso mehr Grund, das 40-jährige Jubiläum des Jalpa zu feiern!

In bester Lamborghini-Tradition ist der Jalpa nach einer Kampfstierrasse, dem Jalpa Kandachia benannt. Er stellt die letzte

Evolutionsstufe eines kleinen Gran Turismo mit V8-Mittelmotor dar. Der Jalpa Lamborghini ist die letzte Entwicklung des Urraco- und Silhouette-Projekts, von dem er die allgemeine Architektur samt halbtragender Stahlkarosserie beibehielt. Der bei 245 cm Radstand 422 cm lange, 188 cm breite und 112 cm flache Lamborghini Sportwagen mit Targa-Verdeck wurde von dem Franzosen Marc Deschamps, seit 1980 Stildirektor von Carrozzeria Bertone, entworfen und direkt beeinflusst und teilweise mitentwickelt von Ex-Maserati-Mann Giulio Alfieri, dem damaligen Geschäftsführer und Technischen Direktor des Herstellers aus Sant’Agata Bolognese. 

DOHC-Spaß im Lamborghini Jalpa

Die wichtigste technische Neuerung vom Jalpa ist die finale Ausbaustufe des quer eingebauten 90°-Motors, der komplett aus Aluminium besteht und mit vier kettengetriebene obenliegenden Nockenwellen aufwartet. Der ursprünglich in Urraco und Silhouette verbaute Lamborghini V8 wurde durch gesteigerte Bohrung von 3,0 auf 3,5 l vergrößert. Das 9,2:1 verdichtete und von vier Weber-42-DCNF-Doppelvergasern versorgte Kraftpaket mobilisiert eine Leistung von 255 PS bei 7000 U/min und ein Drehmoment von 319 Nm bei 3500 U/min. Bei fachkundiger Bedienung des Fünfgang-Cetriebes beschleunigte der angesichts seiner 1510 kg keineswegs leichte Lamborghini Jalpa in 5,8 Sekunden von 0 auf 100 km/h und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 248 km/h.   

Der Jalpa verhehlte sein Herkunft nicht

Der in Genf präsentierte Jalpa-Prototyp basiert auf einem nicht verkauften Silhouette, der ins Werk zurückging, und ist leicht an der speziellen Bronze-Metalliclackierung zu erkennen. Einige Designkniffe wurden nicht in die 1982 angelaufene Serienproduktion übernommen. Die frühen Lamborghini Coupés zeichneten sich durch schwarze Stoßfänger und Motorlufteinlässe sowie horizontale Rückleuchten aus. Die 16-Zoll-Aluräder wurden direkt vom Prototypen Athon übernommen und mit Pirelli P7-Niederquerschnittreifen bezogen. Innen gab sich der Lamborghini Jalpa mit reichlich Leder und Teppichen GT-gemäß luxuriös. Das Targa-Verdeck ließ sich leicht abnehmen und einsetzen; es verschwand in einem dafür vorgesehenen Abteil hinter den Sitzen. 

Lamborghini Oldtimer mit erfolgreichen Nachkommen   

Fachblätter lobten in Testberichten das direkte, ansprechende und kompromisslose Fahrverhalten vom Lamborghini Jalpa, der der ausgereifteste der drei V8-Lambos sei. Die zweite Serie gab ihr Debüt 1984 ebenfalls am Lac Leman und fiel durch Änderungen wie Stoßfänger und Lufteinlässe in Wagenfarbe, runde Rückleuchten sowie ein aufgefrischtes Interieur auf. Nachdem die Fertigung 1988 nach 420 Fahrzeugen eingestellt wurde, dauerte es bis 2018, dass mit dem Urus ein neuer V8-Stier vom Band lief – allerdings mit Frontmotor und mehr Hubraum. Konzeptionell ist der Jalpa der direkte Vorläufer des Gallardo von 2003, der zu einem der meistverkauften Lamborghini-Modelle überhaupt avancierte.

Bilder: © 2021 Automobili Lamborghini S.p.A.

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