2 Türen

Den Reliant Scimitar GTE muss man nicht kennen, sollte da aber ändern. Denn der Wagen diente einem weitaus bekannterem Shooting Brake, dem Volvo P1800 ES als glorreiches Vorbild.

Der Reliant Scimitar GTE entstammte einer Zeit, als auf der Insel auch unterhalb der Oberklasse ansprechende Wagen gebaut wurden ©autorild.de

Der Reliant Scimitar ist sicher nicht das erste Fahrzeug, das sportlich orientierten Family Guys einfällt, wenn es an das Thema „stilvoller Autokauf“ geht. Dabei stellt der Scimitar GTE gar keine schlechte Wahl dar: Der in dieser Form von 1968 bis 1976 gebaute Shooting Brake wirkt auf heutige Gemüter ausreichend skurril, ohne dabei zu protzig auszusehen.

In dieser Hinsicht hatte die in Tamwort, Staffordshire, gelegene Firma Reliant alles richtig gemacht. Auch um die Zuverlässigkeit stand es nicht mal schlecht – die Verantwortlichen kauften lieber erprobtes Material zu, anstatt teure und unwirtschaftliche Eigenentwicklungen durchzudrücken.

Sportkombi mit prachtvollem Heck. Zwischen den Lucas-Leuchten sitzt der Tankstutzen ©autorild.de

Shooting Brake voller Dynamik

Denn im Reliant Scimitar sorgte ein Ford Essex V6 für Vortrieb – zuerst auch mit 2.5 l Hubraum, später nur als 3.0 l. Die Kraftübertragung oblag einem manuellen Viergang-Getriebe aus dem Transit mit Overdrive von Laycock de Normanville oder auf Wunsch einer Automatik von Borg-Warner. Das große Triebwerk mit Leistungen zwischen 128 und 135 PS bescherte dem Scimitar GTE ein Spitzentempo von über 190 km/h und brachte den Shooting Brake in 8,5 Sekunden auf Tempo 100. Damit war der Reliant Scimitar GTE als echter Sportwagen anzusehen – und als erschwinglich: Der Basispreis lag bei 1.759 £, einen spartanischeren 3.0 MG MGB GTC gab es bereits für 1.331 £.

Auffallend nüchterne Typographie am Modellschriftzug des Reliant Scimitar ©autorild.de

Reliant Scimitar GTE: Profis am Werk

Dem Reliant Scimitar GTE sieht man sofort an, dass er von Anfang an als Sportkombi geplant war – zeitgenössische Umbauten vom Limousine oder Coupe auf Kombiheck sehen nicht selten gruselig und völlig disproportioniert aus. Bei dem AB Werk gebauten Shooting Brake mit Glasfaser-Karosserie  hingegen kommt die C-Säule zackig rüber, und die Hecklappe besteht ausschließlich aus einer großen, gerahmten Glasscheibe. Der gute Look und die ansprechenden Fahrleistungen schlugen sich auch deutlich in den Verkaufszahlen nieder: Der vorliegende Scimitar GTE SE5 – oder SE5a - fand 9.416 Kunden; in der bis 1986 dauernden Gesamtbauzeit folgten noch etwa 4.500 weitere Exemplare der SE6-Serien.

Der Overdrive des Shooting Brake agierte als Schongang im oberen Tempobereich ©autorild.de

Scimitar zu verkaufen? Dann aber schnell!

Unser Reliant Scimitar GTE-Fotomodell ist abgesehen von den aus der Reihe tanzenden Lettern der Schriftzüge augenscheinlich prächtig in Schuss - sogar die Scimitar GTE-Schriftzüge auf den Nabenkappen der originalen Leichtmetallfelgen sind noch vorhanden. Nicht mehr zu retten scheint allerdings das Frontemblem des Shooting Brake zu sein – der namensgebende Scimitar, ein nahöstlicher Krummsäbel, hat Chrompickel und jedweden Glanz und Schärfe verloren. Und wer auch einen solchen Oldtimer Kombi will – so selten heißt es ja nicht „Reliant Scimitar for Sale“. Gott sei Dank wurden ja genügend dieser Schätzchen gebaut.

Der Scimitar GTE wäre ein geeignetes Dienstfahrzeug für Boris The Blade oder Captain Sparrow auf Landgang ©autorild.de

Rule Britannia: Jaguar XJS

Rule Britannia: Ford Anglia Estate

Rule Britannia: Jaguar XKR-S

Rule Britannia: Triumph Spitfire

Rule Britannia: Reliant Scimitar GTE

Rule Britannia: MG Midget

Rule Britannia: Rolls Royce Siver Shadow

Rule Britannia: Range Rover Evoque

Rule Britannia: Rover P6

Diesen Artikel teilen in:

Submit to DeliciousSubmit to DiggSubmit to FacebookSubmit to Google PlusSubmit to StumbleuponSubmit to TechnoratiSubmit to TwitterSubmit to LinkedIn

Kommentar schreiben


Sicherheitscode
Aktualisieren