Der Ford Capri war nichts anderes als der deutsche Mustang: Ein günstiger Sportwagen, der mit entsprechender Vorbereitung auf der Piste brillierte. Auch dieser Capri III kam in Kontakt mit dem Rennsport – trotz Automatik-Getriebe!
Als der Ford Capri III zu Jahresbeginn 1978 offiziell als Capri II ‘78 den durch seine Glasbaustein-Front geprägten Capri II ablöste,
handelte es sich eher um ein solides Facelift denn um eine Neuentwicklung. Äußerlich war das intern unter der Bezeichnung „Projekt Carla“ entwickelte Ford Coupé an einer über die neuen Doppelscheinwerfer gezogenen Motorhaube, einem Lamellengrill, abgestuften Rückleuchten sowie ums Eck laufenden Stoßstangen identifizierbar. Ins Frontblech wurde außerdem ein kleiner Spoiler integriert. Diese Änderungen verbesserten die Aerodynamik, was – nach der ersten Ölkrise durchaus relevant – auch den Benzinverbrauch reduzierte. Zum Sparfuchs wurde der Capri III dennoch nicht, das gaben weder seine Motoren noch die zumeist schweren Füße seiner ambitionierten Fahrer her.
Ford Capri: S wie Sport?
Vorliegender Ford Oldtimer ist ein solides Sammelsurium: Alufelgen und Sportlenkrad weisen auf einen Capri S hin, das üppig instrumentierte Cockpit inklusive Drehzahlmesser auch auf einen Ghia Dagegen spricht das Gestühl vom Capri L, dessen kleinkariertes Muster das vom Nummernschild suggerierte Baujahr 1979 untermauert. So es tatsächlich eines der einst in Deutschland besonders populären S-Modelle ist, dürfte unter der mit einem Powerdome versehenen Haube ein Ford V6 von 2,0 oder 2,3 l Hubraum und 90 oder 108 PS stecken. Klarheit herrscht wiederum in punkto Kraftübertragung, an die damals schon wegen ihrer Rückständigkeit kritisierte Starrachse an Längsblattfedern gelangt die Motorkraft in diesem Ford Capri III über eine Dreistufen-Automatik.
Prominenz am Capri III
Handelt es sich bei unserem Fotomodell am Ende doch um einen Capri III Ghia? Der hatte schließlich die Heckscheibenwaschanlage serienmäßig – allerdings auch im Kofferraumdeckel ein Loch für den Wischer… Fragen wirft dieser Ford Sportwagen reichlich auf, nur mit den Antworten lässt er es schleifen. Dass der Grill vom Capri II stammt, ist aber so nebensächlich wie die schwarz-weiß-rote Farbgebung, die fehlenden Innenverkleidungen, die demontierten Stoßstangen oder die sexy Anhängerkupplung, denn auf einem extra nicht grundierten Stück des Vorderkotflügels hat Dieter Glemser ein Autogramm hinterlassen. Der Mann, der 1973 sowie 1974 Deutscher Rennsportmeister auf Zakspeed-Escort und 1972 Elfter im Gesamtklassement bei den 24 Stunden von Le Mans auf Ford Capri RS 2600 wurde.
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