Den Ford Transit hätte es nach dem Willen der Niederlassungen in Großbritannien und Deutschland nie geben sollen. Doch dann sprach Mama ein Machtwort, und die Ford Werke in der Alten Welt sahen zu zu, den Transit-Forderungen nachzukommen.

In der Regel saßen sie Spiegel der Ford Nutzfahrzeuge weit vorn auf den Kotflügeln ©autorild.de

Die Konzernmutter in Detroit sah Anfang der 1960er Jahre keinen Sinn in der Parallelentwicklung zweier Frontlenker-Lieferwagen von Ford of Britain auf der Insel und Ford Deutschland am Rhein als Nachfolger für Thames respektive Taunus Transit, die sich obendrein außerhalb der Heimatmärkte kannibalisierten. Also wurde 1963

die gemeinsame Entwicklung eines gesamteuropäischen Transporters befohlen – nur hielten die Kölner einen neuen Ford Transporter für unnötig, auch die Briten waren nicht begeistert. Da nichts passierte, sah Detroit schließlich rot und sandte Konstruktionsskizzen für einen Kurzhauber nach England. Das Design bekam dort den letzten Schliff, Resultat war ein leichtes Nutzfahrzeug in zig Varianten. Ende 1965 konnte der neue Ford Transit nach all den Widrigkeiten endgültig präsentiert werden.

Was ein Luxus! Die meisten Transit kamen mit lackierten Stoßstangen ©autorild.de

Der Transit Oldtimer überzeugte auf ganzer Linie

Der Ford Transit übererfüllte die Ansprüche des Publikums geradezu, das Platz und Zuladung hoch, die Preise niedrig sowie Technik und Fahrwerk robust wünschte. Mit alldem trumpfte der neue Transit auf, der deutlich geräumiger als der Vorgänger wie auch VW T1 und T2 war. Seine kompakten V4-Motoren mit 1183, 1498 und 1699 ccm aus der Ford Pkw-Großserie kamen vollständig im  Vorderwagen unter und machten die Kabine weder lauter noch enger. Der gleichermaßen vom F-Series Panel Truck und dem barocken Ford Cortina inspirierte Transit ‘65 war mit 269 und 300 cm Radstand und sechs Nutzlastklassen verfügbar. Der Kleinste dieser Ford Oldtimer hieß aufgrund seiner 600 kg Nutzlast FT 600, der Größte mit langem Radstand, Zwillingsbereifung und 1,7-l-Benziner ob seiner fast dreifachen Nutzlast entsprechend FT 1750. 

Die Ford Transporter der ersten Serie trugen die Lettern in einem abgesetzten Grill ©autorild.de

Feine Accessoires für den Ford Transit 

Als größte Stärke der Ford Nutzfahrzeuge galt aber ihre phänomenale Vielfalt – der Transit Mk1 war als Kasten, Kombi, Hochpritsche, Bus, Großraumkasten, Tiefpritsche, Panoramabus und Doppelkabine in zwanzig verschiedenen Ausführungen zu haben, des Weiteren trumpfte der Kastenwagen mit 18 möglichen Türkombinationen auf. Vorliegender kurzer Transit Kleinbus mit 443 cm Länge, 196 cm Breite und 198 cm Höhe ist eines der zwischen Ende 1971 und August 1977 gebauten Ford Modelle der zweiten Serie, erkennbar am rundlich eingefassten Grill. Wer dem Ford Oldtimer Dogdish-Radkappen und Trimmringe spendierte, wollte ein Image oberhalb des drögen Handwerker-Mobils erreichen. Und wer dazu noch eine Zweifarb-Lackierung plus Chromstoßstangen orderte, der wollte mit seinem Ford Transit renommieren. Wer könnte es verdenken?  

Das hintere Ausstellfenster brachte frischen Wind in den Ford Transit Kleinbus ©autorild.de

Statt einer Klappe hätte es den Ford Oldtimer auch mit zwei Hecktüren gegeben ©autorild.de

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