4 Türen

Mercedes-Benz verschloss sich dem Kombi jahrelang. Was aber 1978 in die Showrooms der Mercedes Händler rollte, sollte die Kombiwelt revolutionieren. Mit beim Sturm gegen schlecht angesehener Lastesel war der Mercedes E 230 T live dabei.

Barock-Alus waren beim Mercedes Kombi eine gern genommene Alternative zu Steelies mit Radkappe ©autorild.de
Der Mercedes W123 stellte schon das zweite T-Modell aus Stuttgart, dar, aber das erste mit dem berühmten Stern – Porsche hatte Jahre zuvor bereits das 911 T-Modell lanciert. Zu dieser Zeit dachte man bei Mercedes-Benz noch nicht einmal daran, ab Werk einen Kombi anzubieten.

Mit diesen ordinären Handwerkerkutschen wollte man nichts zu tun haben. Allenfalls wurde es externern Carossiers gestattet, Strich Acht und Co. umzubauen. Doch dann stellten Marketingexperten fest, dass auch im Premiumsektor Nachfrage nach einem ladefreudigeren W123 vorhanden war. Gelangt hätte zur Legitimation vom Mercedes Kombi ein Blick in die USA, wo Buick und Chrysler in gleicher Position schon seit Jahren wahre Frachtschiffe verkauften.
Leichtigkeit vermittelte der Mercedes 230 TE nie. Die Breitbandscheinwerfer deuten auf ein späteres W123 Modell hin ©autorild.de

Große Klappe Mercedes W123 T-Modell schluckt Liter

Unser Mercedes 230 TE Fotomodell ist mit seinem 136 PS starken Reihenvierer ausreichend kräftig, um 560 kg Zuladung mit 523 Liter Volumen bis zur Fensterkante bei Vollbelegung beider Sitzreihen ins Rollen zu bringen. Wird beim chromstrotzenden Mercedes Kombi die hintere Sitzbank umgelegt, wächst der Laderaum bis zur Fensterkante auf 879 Liter. Maximal gehr knapp das doppelte ins Frachtabteil mit ebenem Boden. Wer seinen Mercedes W123 gegen Aufpreis mit 15-Zoll-Rädern, stärkeren Federn und Stoßdämpfern sowie einem wirkungsvolleren Bremskraftverstärker orderte, durfte sogar 700 kg zuladen. Auch dabei ging dem Mercedes T-Modell der Hintern nicht in die Knie – die Niveauregelung im Heck kam serienmäßig.
Rostresistenz gehörte nie zu den Stärken des Mercedes W123 ©autorild.de

Erste Wahl: ein Mercedes 230 TE

Überhaupt war das Mercedes W123 T-Modell zu seiner Markteinführung 1978 der erste „Lifestyle-Kombi“, die sich vom Anstreicher- und Schlachter-Image deutlich distanzierte. So ist auch der Innenraum unseres Mercedes 230 TE mit hochwertigen Materialien ausgeschlagen. Lackiertes Blech, das von billigeren Kombis oder gar Lieferwagen bekannt war, hielt dann auch gar nicht erst Einzug. Und der Coup mit den Mercedes E- und Vergaser-Kombis wurde ein Volltreffer: Vom Mercedes 123 Stationswagen liefen bis zur Produktionseinstellung 199.517 Exemplare vom Band. Darunter befanden sich 200er im Buchhalter-Trimm genauso wie Mercedes 280 E Kombis mit Vollausstattung. Doch als bester Kompromiss zwischen Fahrspaß und Suff gilt immer noch der Mercedes 230 TE. Gute Fahrt!

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