2 Türen

Mit der Modellreihe W126 gab es nach dem SLC endlich wieder ein großes Mercedes Coupe zur S-Klasse. Und was für eins – Brave Bürger wie schamlose Luden lechzten gleichermaßen nach der Mercedes Youngtimer-Ikone.

Erzittert vor dem großen Mercedes Coupe! ©autorild.de
Der Mercedes 560 SEC mit seinem 242 bis 300 PS starken V8-Motor war seinerzeit das, was heute ein CL 600 darstellt: DAS Spitzenmodell. Nicht nur von Mercedes-Benz, gleich von Deutschland, wenn nicht sogar von der ganzen Welt.

Mochten Bentley und Rolls Royce zwar teurer sein, war das große Mercedes Coupe mit den charakteristischen Türgriffverkleidungen im Gegensatz zu den Briten immer innovativ, technisch und stilistisch voranfahrend als nur mit solidem Kitsch folgend. Der nicht zu kleine Mercedes-Stern im Grill des Pendants zur W126-Limousine, machte unmissverständlich klar, wo Hammer und Messlatte hängen. Das hätte man nach dem barocken Vorgänger C107 mit Wellblech und Lamelle nicht erwartet – am 560 SEC traute sich nicht einmal jemand, über die Sacco-Bretter an den Flanken zu spotten.
Der rostfördernde Radlaufchrom muss am Mercedes SEC der W126-Reihe nicht sein ©autorild.de

Im Mercedes SEC stimmte einfach alles

Dass es den Mercedes SEC der W126-Serie ausschließlich mit potenten Achtendern und Automatikgetriebe gab, trug weiterhin dazu bei, seinen Status als das beste Auto der Welt zu festigen. Weniger die diensteifrigen Gurtbringer als das aggressive Styling, die unentgeltlich von Velours in Echtleder oder Amaretta – eine hochwertige Kunstfaser – aufwertbare Innenausstattung, die legendäre Sitzverstellung mit Tastenanordnung in Form eines Sitzes, die Einzelplätze im Fond oder die sensationelle Material- und Verarbeitungsqualität machten den ab 1985 erhältlichen Mercedes 560 SEC zu einer echten Kampfansage. Erst im Jahr 1989 kam mit dem BMW 8er-Serie ein echter Rivale für das große Mercedes Coupe ins Rennen.
Die Qualität des 560 SEC-Schriftzuges sagt viel über den Anspruch von Mercedes-Benz aus ©autorild.de

560 SEC – Viel Auto für viel Geld

Wer sich damals keinen Mercedes SEC kaufen wollte, machte sich sofort verdächtig – mit so einem musste irgendwas nicht stimmen. Jeder träumte vom Komfort und dem Ansehnen, das der Mercedes W126 mit sich brachte, ganz egal, on als Limousine oder als luftiges, B-Säulen-freies Mercedes Coupe. Sänftenartig, aber dank Anfahrmomentabstützung ohne das Einsinken des Hecks bei kräftigem Gas Geben rauscht der 560 SEC in deutlich unter acht Sekunden auf Tempo 100. Für Verzögerung vorn sorgen übrigens Faustsattel-Scheibenbremsen, die größere Scheiben erlauben und den Bremszylinder auf die besser gekühlte Radinnenseite schicken. Beim 560 SEC scheute Mercedes-Benz eben keine Kosten und Mühen – erstere ließen sich aber auf die Kunden umlegen; im Einstellungsjahr 1991 kam das Coupe zu 155.700 DM.

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