2 Türen

Audi war in den späten 60ern eine Hersteller, der zwar technisch interessante, aber optisch reichlich unspektakuläre Fahrzeuge baute. Der Audi 100 Coupe S sollte damit gründlich brechen.

Schnickschnack fehlt am Audi 100 Coupe Coupe S, Chrom dafür nicht ©autorild.de
Mit dem Audi 100 Coupe S taten die Ingolstädter erste Schritte, um vom unsäglich langweilen und biederen Akteur der Mittelklasse langsam in höhere Sphären zu gelangen. Und was eignet sich für einen dringend benötigten Zuwachs an Prestige besser als ein ansehnlicher Zweitürer?

Also schnappte man sich den 1968 erschienenen Audi 100 und verpasste ihm ein Fließheck – natürlich nicht ohne die seinerzeit obligatorischen Kiemen in den breiten, aber dennoch großzügig verglasten C-Säulen. Garniert mit einem leichten Hüftschwung und dem frechen Doppel-Endrohr konnte das 1970 präsentierte Audi Coupe der Modellreihe 100 C1 durchaus einen Hauch Maserati Ghibli vorweisen.
Wenn das Heck vom Audi Coupe mal nicht sportlich wirkt! ©autorild.de

 

Dynamisierung der Audi 100 Limousine

Die Front vom Audi Coupe entsprach der des regulären Audi 100. Wesentliche Gründe für eine Änderung ließen sich auch nur schwer vorbringen: Der umlaufende Chromrand des Kühlergrills mit integrierten Doppelscheinwerfern – damals schon in Single Frame Form – war absolut zeitgemäß und in ähnlicher Machart auch beim Dodge Challenger zu finden. Nicht verkehrt, wenn ein solch böser und leistungsstarker Sportwagen ganz ähnlich gestaltet ist. Das einzige, was beim Audi 100 Coupe S vergessen wurde, ist eine schwarze Heckblende zwischen den Scheinwerfern; womöglich hatte dieser sportliche Touch mit Hinblick auf das seriöse Renommee der Ingolstädter aber nie eine Chance.
Herstellerinsignien am Audi Oldtimer ©autorild.de

Audi Coupe macht über 180 Spitze

Ein Muscle Car war das Audi 100 Coupe S deshalb aber noch lange nicht, was allein der Frontantrieb verhinderte. Zu den Flotten im Lande gehörte aber schon: Der anfangs 115, ab 1972 dann 112 PS starke Reihenvierer brachte das Audi Coupe in 11,0 respektive 11,5 Sekunden von 0 auf 100 km/h; das Spitzentempo lag bei klar über 180 Sachen. Mit der später verfügbaren Automatik dauert der Standardsprint vom Audi Oldtimer eine glatte Sekunde länger und wog zudem 20 Kilogramm mehr als der Viergang-Schalter, der mit 1100 kg ein absolutes Fliegengewicht war. Am Coupe S bremsten vorn innenbelüftete Scheiben, während die übrigen Audi Modelle der 100er Reihe nur normale Scheiben aufwiesen.
Eine „100“ ist am Coupe S nicht zu finden ©autorild.de

Audi 100 Coupe S mit passenden Sportfelgen

War die Audi 100 Limousine 464 Zentimeter lang, so maß das Coupe S lediglich 440 Zentimeter in der Länge, dafür mit 175 Zentimeter zwo mehr in der Breite. Mit 134 Zentimeter Höhe überragte der Audi Oldtimer einen zeitgenössischen Porsche 911 um nur drei Zentimeter. Und wie jener Fuchs Alus benötigt, trägt unser weinrot lackiertes Fotomodell originale Audi-Felgen im Acht-Speichen-Look, der sich bei Vierlochnaben natürlich anbietet. Auch sonst macht der Wagen ein guten Eindruck; eine einmalige Politur sollte dem äußerlich rostfreien Flitzer deutlich mehr Glanz verleihen – immerhin sollte der Audi Oldtimer ja den sozialen Aufstieg sicherstellen. Zum Abschluss noch eien zeitgenössische Audi-Werbung:

Diesen Artikel teilen in:

Submit to DeliciousSubmit to DiggSubmit to FacebookSubmit to Google PlusSubmit to StumbleuponSubmit to TechnoratiSubmit to TwitterSubmit to LinkedIn

Kommentar schreiben


Sicherheitscode
Aktualisieren