2 Türen

Den Mercedes SLC kann man lieben oder hassen – dazwischen lässt einem das mittlerweile an Ansehen gewinnende Mercedes Coupe kaum etwas anderes zu. Grund zum Anstoß lieferten am Mercedes-Benz C107 weder Motor noch Fahrwerk, sondern das Design.

Der Mercedes SLC wirkt trotz des großzügig verteilten Chroms nicht protzig ©autorild.de
Der Mercedes SLC war das große Coupe, das eine zweitürige Alternative zur S-Klasse W116 darstellen sollte. Bisher einmalig in der Firmengeschichte basierte der Hecktriebler eben nicht auf der S-Klasse, sondern auf dem SL-Roadster R107.

Der wurde hinter den Türen um 36 auf 475 Zentimeter verlängert, um Platz für die Hinterbänkler zu schaffen. Die durften sich auch am einmaligen Lamellenfenster erfreuen, das fest vor der eigentlichen C-Säule vom Mercedes Coupe stand, da sich wegen des Radkastens eine einteilige Scheibe sich hätte nicht versenken lassen. Und mit einer derart breiten, massiven C-Säule wollte Mercedes-Benz seinen Kunden verständlicherweise erst recht nicht kommen.
Die geriffelten Sicherheits-Rückleuchten vom Mercedes Coupe passen gut zur „Wellblech“-Flanke ©autorild.de

Mercedes Coupe geschmackvoll ausgestattet

Unser Mercedes SLC-Fotomodell ist in der damaligen Trendfarbe Beige lackiert und trägt stilsicher metallene Radkappen im gleichen Ton. Innenraum und Sitze dieses 350 SLC sind mit hellbraunem Leder und braunem Karostoff versehen. Als der nunmehrige Mercedes Oldtimer irgendwann zwischen 1972 und 1980 vom Band lief, war er ein echtes Luxusauto mit standesgemäßer V8-Motoriserung, weit prestigeträchtiger als etwa der Mercedes 280 SLC mit Reihensechser. Der Achtender mit Automatik kam abhängig vom Baujahr auf 195 bis 200 PS und war für 285 Nm Drehmoment gut. Das mag in Zeiten, wo ein kleiner VW Polo GTI auf 180 PS und 250 Nm kommt, nach wenig aussehen, doch wurden Motoren damals nur höchst selten aufgeladen.
Im Mercedes 350 SLC stellt ein V8 gelassenen Vortrieb sicher ©autorild.de

Mercedes SLC scheitert nicht am Antrieb

Ein Sportwagen war dieses Mercedes Coupe trotz diverser Rallyeerfolge nicht unbedingt, vielmehr ein wirklich flott Reisewagen mit hohem Fahrkomfort. Dank seiner besseren Aerodynamik ist der Mercedes 350 SLC trotz höheren Gewichts ebenso schnell wie ein 350 SL. Im Gegensatz zu seinem offenen Bruder wurde der Mercedes C107, so der Werkscode des SLC, deutlich weniger gefragt; insgesamt liefen nur 62.888 Einheiten vom Band: So gut wie das Fahrverhalten war, so umstritten war das Design mit dem Lamellenfenster und den als Wellblech geschmähten Sicken unter der seitlichen Zierleiste. Der Besitzer von vorliegendem Mercedes SLC gehört eindeutig zu den Befürwortern – und hat mit dem abnehmbaren Agrarhaken sogar ein praktisches Zugfahrzeug.

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