Oben ohne

Einen Ford Mustang kaufen, egal, ob gebraucht oder neu, stellt für viele eine lang gehegten Traum dar. So ein Mustang Cabrio ist ja auch wirklich ein Augenschmaus. Rot-weiß sollten dabei indes nicht die Soßenflecken auf den Sitzen, sondern vielmehr die Innen- und Außenfarben sein.

Warum ist der Ford Mustang Deutschland- und weltweit so beliebt? Das Gesamtkonzept sprach einfach für sich ©autorild.de
Unser Ford Mustang Fotomodell ist, erkennbar an der aggressiven Front mit weit geöffnetem Grillschlund, ein Kind des Modelljahres 1968. Auf die Chromstreben im Grill des 1967er Mustang verzichtete Ford im Folgejahr.

Ganz wie die meisten Fans sich ihren persönlichen Ford Mustang Oldtimer wünschen, sorgt auch hier ein Windsor-V8 für Vortrieb, konkret ein 302 cui Small Block, der mit Zweifachvergaser aus den 4,9 l Hubraum 210 PS und 407 Nm Drehmoment schöpfte; mit dem ebenfalls verfügbaren Vierfachvergaser leistete der Achtender 230 PS und 420 Nm. Damit ist das Mustang Cabrio hineichend kraftvoll motorisiert, ohne Big Block-Gewichtszuschlag auf der Vorderachse hinnehmen zu müssen.
Der Dachverlauf vom Ford Mustang Cabrio entspricht in etwa dem des Hardtop Coupes ©autorild.de

 

Ford Mustang zum Rasen oder Reisen geeignet

Zur Raserei war das Ford Mustang Cabrio ohnehin nie gedacht – die Rennstrecken des Landes machten die verwindungssteiferen Mustang Fastback- und Mustang Coupe-Versionen unsicher. Sie waren wie das Convertible 466 cm lang, 180 cm breit und 131 cm hoch, doch dabei deutlich leichter. Der Eignung vom Ford Oldtimer zum gemütlichen Cruisen tut dies aber keinen Abbruch – bollert der V8 im offenen Mustang erst einmal satt vor sich hin, kann die Entspannung starten: Wo andere Hersteller auf nervtötend hohe Drehzahlen und kreischende Klangkulisse setzten, grummelt der Windsor einige Oktaven tiefer und schont den Blutdruck des Fahrers. Kein Wunder, dass der Ford Mustang so ein Dauerbrenner wurde.
1968 war der Mustang zu vorerst letzten Mal im Corral eingesperrt ©autorild.de

Mustang sticht Camaro und Barracuda aus

Primär wurde der Ford Mustang gebraucht, um die erwachsen werdenden Nachkriegskinder zu bedienen, die längst nicht all mehr Lust auf Fullsize-Schiffe wie die der Eltern hatten. Nicht zu Unrecht titelte Ford: „Mustangers have more fun!“ Den weniger packenden Plymouth Barracuda auf Valiant-Basis umging die junge Zielgruppe zunächst, während der 1967 eingeführte Chevrolet Camaro dem Mustang deutlich mehr Kunden abspenstig machen konnte. Wer den Flitzer nur temporär wollte, konnte seinerzeit auch einen Ford Mustang mieten – Hertz bot unter anderem den Shelby GT 350 an. Doch was ist schöner als ein eigenes Auto? 1968 dachten über 317.000 Käufer so. Eines dieser Exemplare kam uns vor die Linse.    
Der Ford 302 Small Block – oben links ein Hinweis – war für 210 oder 230 PS gut ©autorild.de

Sommerfrische im Ford Mustang Cabrio

Vorliegender Ford Mustang befindet sich in augenscheinlich gutem Zustand, sieht man von der fiesen Delle in der rechten Türsicke ab. Schön ist auch, dass der stolze Besitzer vom Whimbledon-weißen Pony Car seinem Klassiker metallene Radzierdeckel spendiert hat und sich nicht vom Glanze der werkseitig lieferbaren Stahlsportfelgen oder gar Torq Thrust, Cragar und Co. blenden ließ. Nicht weniger Geschmackssicherheit verströmt die rote Innenausstattung des Ford Mustang Cabrio, die zwar kaum Seitenhalt, doch umso mehr nostalgisches Flair bietet. Bleibt dem Halter zu wünschen, dass er noch zahlreiche Sonnenuntergängen in seinem ’Stang entgegenfahren kann.

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