2 Türen

Was war da los im Hause Buick? Dem stolzen Buick Riviera Boattail, eingeführt im Jahrgang 1971, folgte zum Ende der Siebziger ein völlig anders konzipiertes Personal Luxury Coupe. Dieser Riv verlor nicht nur Länge und Pfunde, sondern auch seinen Heckantrieb.

Der Buick Riviera trägt den klassischen Waterfall-Grill ©autorild.de
Erstmals war der Buick Riviera ein Badge-Engineering-Abklatsch der bereits seit den Sechzigern als Fronttriebler erhältlichen Oldsmobile Toronado und Cadillac Eldorado. Vorbei war’s mit der stolzen Eigenständigkeit, die dem Riviera in den Jahren zuvor mal mehr, mal mit weniger hohe Verkaufszahlen bescherte.

Grundsätzlich war das Buick Coupe im Fullsize Format stets als dynamische Alternative zu eben jenen Konzernschwestern anzusehen, womit nun Schluss war. Auch die Dynamik war größtenteils verschwunden: Vorliegender Buick Youngtimer, an Front- und Heckdetails wie den längs geteilten Rückleuchten als ’84er oder ’85er Modell auszumachen: Bestenfalls 193 PS mobilisiert der 3,8 Liter große Buick V6 Turbo-Benziner.
Der Buick Youngtimer hat schon einmal bessere Tage gesehen ©autorild.de 

Der Buick Riviera ist kein Kleinwagen

Der Buick Youngtimer war mit dieser Motorisierung zwar einigermaßen zügig unterwegs; doch mit den übrigen Triebwerken ein lahmer Schatten seiner selbst – sorgte doch im Buick Riviera 1971 noch der 455 cui Big Block mit 315 bis 330 PS und Drehmoment satt für angesichts der Größe beachtliche Fahrleistungen. Klein war der stets mit einer Vierstufen-Automatik versehene Riviera 1984 trotz der Downsizing-Maßnahmen nicht: Das 523 cm lange, 185 cm breite und 138 cm hohe Buick Coupe brachte je nach Motor 1670 bis 1840 kg auf die Waage. Am Gewicht waren die zahlreichen Komfortfeatures wie Klimaanlage, elektrische Fensterheber und Sitzverstellungen nicht ganz unbeteiligt, aber unumgänglich; der Buick Riviera war immer schon ein Luxusauto gewesen.
Seit den 50er Jahren beliebt: Geschwungener Riviera-Schriftzug ©autorild.de

Hauptsache, der Buick Youngtimer fährt

Bein unserem Riviera-Fotomodell ist der Glanz vergangener Tage längst verschwunden: Der Lack ist matt, der Chrom ergraut, an Front und Heck diverse Karosserieteile aus Kunststoff zerbrochen. Der Verbleib der Radkappen – ach, Schwamm drüber. Dafür trumpft der Buick Youngtimer als echter Beater mit Einschussloch-Aufklebern, einem Rücklicht mit gemopsten R-Emblem und einer deftigen Beule in der Fahrertür auf. Offensichtlich setzt der Besitzer seinen Buick Riviera als Alltagsauto und nicht als Sonntagskutsche ein. Wie viele Oldtimer-Fahrer können das nicht von ihren restaurierten Gefährten behaupten? Vermutlich stellte sich wegen der Robustheit von seinem Coupe gar nicht erst die Frage „Wouldn’t you rather have a Buick?“
Rechts hat der Buick das R-Emblem noch ©autorild.de

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