Unser Jeep Grand Cherokee Test sollte sich verständlicherweise nicht nur auf asphaltierten Wegen abspielen – eine Geländewagen wie der komfortbale Jeep Grand Cherokee Overland gehört ins Gelände. Umso mehr, da das warme Weihnachtswetter keine verharschten Schneewehen zu bieten hatte.

Da zischt der Jeep Grand Cherokee 2011 noch durch klares Wasser ©autorild.de/ Lennart Eichbaum
Auch wenn der Jeep Grand Cherokee 2011längst nicht mehr mit zwei Starrachsen, sondern Einzelradaufhängung rundum und Geländeuntersetzung sowie Differentialsperre nicht mehr wie beim Lada Niva manuell, sondern elektronisch per Drehschalter im Selec-Terrain System zugeschaltet werden: Hauptsache, diese Features sind an Bord.

Das Traktionskontrollsystem Selec Terrain im Grand Cherokee wartet mit fünf Fahrprogrammen auf, die auf jedem Geläuf optimalen Vortrieb sicherstellen sollen. Also kam der Grand Cherokee 2011 am ersten Weihnachtsfeiertag – zwischen den Festmählern muss man sich ja mal bewegen – auf den Prüfstand. Station eins: Ein eher festgefahrener Sandweg mit Pfützen und beachtlichen Löchern. Kein Problem für den Jeep.
Wenige Minuten später peitscht der Jeep nur noch Matsch auf ©autorild.de/ Lennart Eichbaum

Jeep Grand Cherokee 3.0 CRD glänzt mit Quadra-Drive II

Reicht das für einen Grand Cherokee Test? Nei-en! Ab ins nächste Matschloch. Riesenpfützen sind ein Anlass, die Fotografen rauszuschmeißen. Nicht zu wenig Gas, und siehe da, mit dem harten Fahrwerk und dem permanenten Quadra-Drive II Allradantrieb samt sperrbarem Mitteldifferenzial lässt sich der Jeep nicht aus der Spur bringen. Der Regensensor funktioniert auch zuverlässig; der auf die Frontscheibe klatschende Wasserschwall entgeht ihm nicht, die Wischer kommen ihrer Bestimmung nach. Das geht so weiter, bis die Pfütze leer ist. Genügend Fotos im Kasten, weiter geht’s mit dem Jeep Grand Cherokee 3.0 CRD. Nächstes Ziel: Ein Erdwall.
Schräger Ausflug: Der Quadra-Drive II Allradantrieb im 3.0 CRD wird’s schon richten ©autorild.de/ Lennart Eichbaum

Mit dem Grand Cherokee 2011 hoch hinaus

Den Jeep Grand Cherokee per Quadralift in die höchste Stufe pumpen und den Wall mit nunmehr 29 cm Bodenfreiheit vorn und 33 cm hinten schräg ansteuern. Die maximalen Böschungswinkel von 34° vorn und 27° hinten erreichte der Jeep übrigens nicht, da keiner der Anwesenden Lust hatte, hierzu den Frontspoiler abzuschrauben und dabei womöglich zu verkratzen. Ging auch so, im Fahrmodus „Sand/Matsch“ kraxelte der Grand Cherokee langsam die Aufschüttung hoch. Runter wollte er nicht sofort, das Profil der 265/50er Winterreifen auf den 20 Zoll Alufelgen hatte sich zugesetzt. Langsam freischaukeln, und schon kann der Jeep Grand Cherokee Test in Bezug auf seinen Geländefähigkeiten in die nächste Runde gehen.
Jeep Grand Cherokee in Not – verlassen oder retten? ©autorild.de/ Lennart Eichbaum

Mit dem Jeep Grand Cherokee 2011 in die Schlammschlacht

Das hatten der Grand Cherokee und die Insassen sich allerdings anders vorgestellt: Auf dem Weg zu einem Haufen frisch geschlagener Tannen fährt der Geländewagen sich auf einer vom Regen völlig durchweichten Brachgrundstück fest. Leider war das dem Gebiet nicht wirklich anzusehen. Als wenn das nicht ausreichen würde, beginnt der 2,4-Tonnen-Koloss auch noch langsam einzusinken. Alle Mann von Bord und bitte das herumliegende Tannengrün als Sandblech-Ersatz unter den Jeep Grand Cherokee Diesel stopfen. Ein höflicher Passant bietet seine Hilfe an, die wir aus Rücksicht auf seine Lederslipper ebenso höflich ablehnen. Wir sind doch keine verzweifelten Besitzer höhergelegter Kombis – als Jeep-Fahrer ziemt sich die Lösung des Problems mit eigener Hand. Jawollja!
Die Berganfahrhilfe funktionierte im Grand Cherokee bestens ©autorild.de

Jeep Grand Cherokee Test: Was leisten die Assistenzsysteme?

Was wir am Jeep Grand Cherokee 2011 in den letzten Tagen des Jahres noch ausprobieren wollten, waren sowohl die Bergab-Fahrhilfe „Hill Decent Control“ (HDC) und die Berg-Anfahrhilfe „Hill Start Assist“ (HSA). Also machten wir uns auf die Suche nach einem Hügel mit nicht zu wenig Steigung zum Bezwingen. Auf halber Strecke den Grand Cherokee Overland angehalten: Das HSA hält wie versprochen beim Anfahren aus dem Stand die Bremskraft noch für kurze Zeit aufrecht. Den Abstieg im Rückwärtsgang ist dank HDC ebenfalls reine Formsache – ein berühren der Bremse war nicht nötig. Bemerkenswert war ferner, dass die Außenspiegel je nach Längsneigung des Jeep automatisch nachjustiert werden, was sich durchaus als hilfreich erwies.

Auch die Bergabfahrhilfe gab im Grand Cherokee 2011 kein Grund zur Klage ©autorild.de

Diesen Artikel teilen in:

Submit to DeliciousSubmit to DiggSubmit to FacebookSubmit to Google PlusSubmit to StumbleuponSubmit to TechnoratiSubmit to TwitterSubmit to LinkedIn