Dem Mercedes Diesel 250 CDI einen Elektromotor zur Seite zu stellen, ist löblich, aber nur die halbe Miete. Dass sich der Mercedes E 300 BlueTEC Hybrid auch von jedermann wirklich sparsam bewegen lässt, ist der deutlich größere Verdienst: Real Life Efficiency eben.
Die Mercedes E-Klasse hebt sich von anderen Diesel Hybrid-Modellen wie denen von Peugeot allein schon deutlich durch ihre Größe ab. Audi und BMW liefern in diesem Segment nur klassische Benzin-Hybride. Klarer USP für Stuttgart, genauso wie der geringe Durst des regulären E 300 BlueTEC Hybrid: 4,2 Liter verspricht Mercedes-Benz als kombinierten Verbrauch, doch können das auch andere Fahrer als die NEFZ-Schleicher erreichen?
Meinem Kompagnon Frank von Trenddokument und mir war keine Herausforderung zu hoch, und so schnappten wir uns die iridiumsilberne Mercedes Diesel Hybrid-Limousine mit dem Sportpaket, dessen 18-Zoll-Felgen unter anderem 245er Reifen vorn und 255er Gummis hinten tragen. Derartig erhöhter Rollwiderstand sollte das Sprit Sparen nicht leichter machen.
Mercedes E-Klasse verliert keinen Platz
Reisegepäck in die E-Klasse geladen und reingesetzt. Koffer- und Innenraum vom Mercedes E-Klasse Kombi leiden wie der von der von uns gefahrene Limousine nicht unter dem Hybridantrieb mit E-Motor und Batterien: Der Lithium-Ionen-Kraftspeicher sitzt vor der Spritzwand, der Elektromotor ist 20 kW und 250 Nm Drehmoment ersetzt mit einer nassen Anfahrkupplung im 7-G Tronic Plus-Automatikgetriebe den Drehmomentwandler. Jetzt mal den Schlüssel umdrehen – und nichts. Der E 300 BlueTEC Hybrid startet und rangiert elektrisch und damit lautlos. Das Sportpaket hat seine Berichtigung, bemerken wir rasch: Mit maximal knapp 600 Nm Drehmoment, der Kraft beider Herzen, ist das neue Mercedes E-Klasse-Modell nicht nur beim Anfahren, sondern auch beim Überholen richtig flott.
Segeln mit dem E 300 BlueTEC Hybrid
Zwischenzeitlich sind mit der Mercedes Hybrid E-Klasse mal 180 drin; mehr lässt der Verkehr nicht zu, sodass wir meist mit Richtgeschwindigkeit vorankommen. Verlässt der Fuß das Gaspedal, schaltet sich der 204 PS und 500 Nm starke Selbstzünder automatisch ab, und der Wagen rekuperiert. Wer zusätzlich noch die rechte Schaltwippe des E 300 BlueTEC Hybrid bedient, hebt die Rekuperation auf und segelt emissionslos vor sich hin. Wieder aufs Gas getreten, und der Common Rail-Diesel hilft unserer mit ansehnlichem, dunkelbraunem Leder ausgekleideten Mercedes E-Klasse-Limousine über die nächste Steigung. Das Spiel beginnt von vorn, wir fiebern mit der immer weiter sinkenden Verbrauchsanzeige mit.
Ergebnis vom E-Klasse-Test: 4,5 Liter
Wer im Mercedes E 300 Hybrid noch mehr über die Vorgänge im Antriebsstrang wissen will, wird im Comand-Punkt „System“ fündig. Energieströme, Verbrauchschronik, Rekuperation – you name it, you get it. Positiv fällt uns auf, dass der die angezeigten Werte nicht albern und kitschig beurteilt werden, was laut Frank längst nicht alle Hersteller täten. Doch derlei wäre in einem todernsten Wagen wie der E-Klasse ohnehin nicht angebracht, der einfach nur gut funktioniert, sobald nach kurzer Eingewöhnung der Dreh raus ist. Schöner Nebeneffekt am Hybridmodell der Mercedes E-Klasse: Über die Karosserieform es ist anders als einige alternativ betriebe Pkw nicht als solches zu identifizieren – man kann ja auch mal was für die Umwelt tun, ohne es aller Welt auf die Nase drücken zu müssen. Wir kamen übrigens auf einen Schnitt von 4,5 l/100km. Mit Sportpaket, ohne Getrödel.
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