Einer der Vorgänger der aktuellen Mercedes E-Klasse W212 ist als W123 bekannt und erfreut sich nach wie vor großer Beliebtheit. Neben dem W123, der regulären Limousine gab es auch den V123, die Langversion der Mercedes 123-Baureihe.
Die Mercedes 123 Langversion wurde jedoch erst im August 1977 präsentiert, knapp zwei Jahre nach Markteinführung des Massenmodells W123. Die als V123 bezeichnete Stretchversion der Mittelklasse-Limousine wartete mit einem um 63 auf 343 cm gewachsenen Radstand auf. Dabei ging die Anfertigung spezieller Komponenten mitunter aufwendig vonstatten:
Die hintere Tür setzten die Stuttgarter aus dem Vorderstück einer Hinter- und dem Hinterstück einer Vordertür zusammen. Mit dieser Verlängerung fanden sieben Insassen bequem Platz, zwei davon auf klappbaren Sitzen in der zweiten reihe. Alternativ konnten sich die Hinterbänkler so richtig lang machen.
Nicht nur der W123 geht in die Länge
Der lange Mercedes 123 wurde nicht gebaut, um bekloppte Möchtegernstars und Wichtigtuer mit livriertem Chauffeur herumzukutschieren, sondern in Zeiten vor Minivans wie dem Chrysler Voyager ein standesgemäßeres Transportmittel als den damals noch bestenfalls als niederen Kleinbus angesehenen VW T2 für Reisegruppen oder gesellschaftlich höher stehende Zeitgenossen anbieten zu können. Ein ähnliches Vorgehen gab es auch beim direkten Rivalen des Mercedes W123, dem Ford Granada: Dieser wurde jedoch durch britische Firmen wie Coleman Milne oder Woodall Nicholson und nicht wie der Mercedes Oldtimer vom Werk selbst verlängert.
Mercedes 123 in klassischem Dunkelblau 904
Unser langes Mercedes-Benz 123-Modell, dem Innenraum mit den Nachfolgen der Hasenohr-Kopfstützen, dem Aufnahmedatum und dem Kennzeichen zufolge wohl ein Vertreter der zweiten Serie, macht einen insgesamt guten Eindruck. Nicht vollends korrekt sind allenfalls die silbernen statt 904-dunkelblauen Radkappen, aber auch die ließen sich nachlackieren. Ob es sich diesem im ganzen in 20.349 Exemplaren gefertigten E-Klasse-Vorgänger um einen 250 mit 129 PS, einen 240 D mit 65 PS oder einen 80 PS starken 300 D handelt, lässt sich äußerlich nicht feststellen; der nach unten abgewinkelte Auspuff spricht aber für einen Mercedes 123 Diesel. Viel wichtiger: Ein neuer Haubenstern muss her!
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