4 Türen

Geht es um DDR Fahrzeuge, kommen den meisten die neusten Modelle in den Sinn – Wartburg 1.3 und Trabant 1.1 oder allgemeiner Wartburg 353 und Trabant 601. Doch was kam davor? Zum Beispiel der hier gezeigte Wartburg 311.

Dieser Wartburg Pkw trägt bereits den Grill des 313 ©autorild.de
Als der Wartburg 311 1956 präsentiert wurde, war er aus designerischer Sicht up-to-date. Speziell mit Zweifarblackierung stand er äußerlich einem zeitgenössischen Opel oder Ford in nichts nach. Unter der Haube des 430 cm langen, 145 cm hohen und 157 cm breiten Mittelklasse-Autos sah es indes anders aus:

Der den um 10 auf 245 cm Radstand verlängerten Rahmen spendete der schon damals alles andere als taufrische IFA F9, der auch den Zweitakt-Benziner gleich mitbrachte. Der 0.9 und ab 1962 1.0 Liter große Dreizylinder leistete 37 respektive 45 PS, was dem 311 ein Spitzentempo von immerhin 115 km/h bescherte.
Der Lack ist ab: Schwarz blättert’s am Wartburg Auto-Emblem ©autorild.de

Wartburg Pkw gefällt mit Fahrkomfort

Doch Geknatter hin oder her, wer sich einen Wartburg 311 kaufen konnte, erwarb mit dem Dach überm Kopf ein Statussymbol, von dem die zahlreichen Genossen auf Motorrad und -roller nur träumen konnten. Dazu waren noch nicht einmal das elegante Wartburg 311 Coupe oder der stattliche Kombi Wartburg 311 Camping nötig, die als 311/0 bezeichnete Limousine machte bereist genügend her. Die rundum montierten Blattfedern verleihen dem frontgetriebenen Wartburg Pkw eine weiche Straßenlage, die wie die recht beachtliche Bodenfreiheit von 19 cm suboptimalen Fahrbahnoberflächen geschuldet sein dürfte.
Die rundliche Formgebung des Wartburg 311 entsprach der damaligen Mode ©autorild.de

Wartburg 311/0 mit zahlreichen Verbesserungen

Unser Wartburg 311 Fotomodell lief ab April 1960 vom Band, erkennbar an den Schlössern bei Tank- und Kofferraumdeckel, die die von innen zu bedienenden Öffnungsmechanismen ablösten. Der brauen Lack steht dem Oldtimer gut zu Gesicht; die grauen Stellen an der Flanke stellen aber keinen schnellen Rostschutzanstrich, sondern Kunst dar. Ingesamt macht der Wartburg Pkw eine recht passablen Eindruck, auch wenn etliche Chromteile ihren Glanz eingebüßt haben. Bleibt nur noch übrig dem Fahrer der 311-Limousine zwecks uneingeschränkter Mobilität stets eine volle Flasche Zweitaktöl im Kofferraum zu wünschen.       
 Drahtschlingen halten den dynamischen Wartburg-Schriftzug am Heck ©autorild.de

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