4 Türen

An der Ausstattung des E 63 AMG gab es nichts zu meckern – Mercedes-Benz verpasste dem Boliden alles, was gut und teuer war. Der Antriebsstrang kann jedoch nicht mit „gut“ beurteilt werden. Das Mercedes-AMG-Kraftwerk arbeitete schlichtweg überragend.

Die 19-Zoll-Felgen gehören zum AMG-Sonderzubehör. Dahinter die Keramik-Bremsanlage ©autorild.de/ Lennart Eichbaum
Der AMG-Test wäre schon mit dem für 105.791 Euro verfügbaren Basismodell des E63 AMG ein echter Spaß geworden. Wie jedoch Gutes besser werden kann, demonstrierte unser Testwagen mit V8 Biturbo eindrucksvoll:

So legte dank des AMG Performance Package die Leistung von 525 PS/ 386 kW auf 557 PS/ 410 kW zu, das Drehmoment sprang von satten 700 Nm auf beachtliche 800 Nm. Vermutlich fuhr der Mercedes E 63 AMG daher im Stadtverkehr lässig wie ein Elektroauto: Mehr Schub als ausreichend lag ständig an. Sehr entspannend. Anders als ein antrittsstarkes E-Mobil wie der Tesla Roadster erreichte die kaschmirweiße E-Klasse-Limousine jedoch deutlich mehr Spitzengeschwindigkeit. Aufgrund des AMG Driver Package lag sie hier bei abgeregelten 300 km/h, offen dürfte noch mal einiges mehr drin sein.
Quell der Freude: der 557 PS starke V8 Biturbo des E 63 AMG ©autorild.de/ Lennart Eichbaum

Den Mercedes E 63 AMG Test absolvieren wir automatisch

Damit ist der Mercedes AMG-Bolide potenziell in der Lage, so manchen echten Sportwagen richtig alt aussehen zu lassen. Aber wie fahren wir diesen Luxus-Sportler mit vier Türen? Handgeschaltet? Nö. Der manuelle Schaltmodus mit Paddles am Lenkrad des E 63 AMG arbeitete keineswegs lahm oder bockig, dass wir uns da richtig verstehen, doch wussten die automatischen Modi vom AMG Speedshift-Getriebe einfach mehr zu überzeugen. Blitzschnelle und seidenweiche Gangwechsel, warum dann noch selber eingreifen? Außerdem ließ sich der Mercedes E 63 AMG manuell nicht so untertourig und damit sparsam fahren wie im Comfort-Modus. Gerade im urbanen Bereich wäre dies wünschenswert gewesen, doch sei’s drum. Die bessere Alternative ist unserer Meinung klar das automatische Dahingleiten.
Gas geben im Mercedes E 63 AMG. Im sechsten von sieben Gängen ©autorild.de/ Lennart Eichbaum

Tempo 293 im Mercedes AMG

Der E 63 AMG kann jedoch weit mehr als gleiten. Tatort A29, Oldenburg Richtung Wilhelmshaven. Nichts los am Nachmittag, kein Tempolimit. Vollgas, der Biturbo V8 brüllt. Erreichen wir die V-Max? Vorsorglich haben wir das AMG Ride Control-Fahrwerk auf ganz hart gestellt und den Fahrmodus Sport+ aktiviert. Nun denn, es geht rasant voran, kein Vergleich zum Start eines Passagierjets. Die Fahrwerksabstimmung ist derart gelungen, dass auch die leichte Rechtskurve auf der Bahn keineswegs für Angstzustände sorgt. Wie auf Schienen saust die weiße E-Klasse nach vorn. Das mühelos erreichte Tempo von 293 km/h gibt der mitreisende Fotograf bekannt. Immerhin legte der Mercedes E 63 AMG so in einer Sekunde über 81 Meter zurück, weshalb ein Blick auf den Tacho wenig ratsam erschein. Die üblichen ausscherenden Kleinwagen am Horizont verhinderten weitere sieben Geschwindigkeitseinheiten.
So sahen ihn die anderen, den Mercedes AMG-Boliden: von hinten ©autorild.de/ Lennart Eichbaum

E 63 AMG Erfahrungen durch weg gut – uneingeschränkte Empfehlung

Der Mercedes E 63 AMG ist – keine Frage – ein durch und durch beeindruckendes Fahrzeug. Für Geld gibt’s hier so gut wie alles, sodass unser AMG-Testwagen auf einen Preis von 161.934,70 Euro kam. Verarbeitung und Langstreckenkomfort fallen Mercedes-typisch erstklassig aus, für eine sportliche Gangart ist sich das weiße Geschoss auch nicht zu schade. Toll wäre noch ein Head up-Display, um auch bei hohem Tempo die Straße im Blick behalten zu können. Sensationell im Mercedes E-Klasse Topmodell ist hingegen die verbaute HiFi-Anlage mit kräftigem Bass, vollem Klang und beeindruckender Lautstärke. Was will man mehr? Allenfalls den in nur 4,2 Sekunden von 0 auf 100 schießenden Wagen nach dem Mercedes-Test nicht zurückgeben zu müssen. Das völlig unbeschwerte Vorankommen und der kernige Sound machen die Trennung nicht gerade einfacher.
Knalltüten: Die Auspuffanlage weist schon von fern auf das Mercedes E-Klasse-Topmodell hin ©autorild.de/ Lennart Eichbaum

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