Wer sich ein neues Lincolns Town Car kaufen konnte, bewies nicht nur solide finanzielle Verhältnisse, sondern auch die Lincoln-Fahrern gern nachgesagte Erzkonservativität: V8, Heckantrieb und Kastenrahmen entsprachen ganz dem traditionellen Automobilbau.
Das Lincoln Town Car hatte in den 80ern den populären Lincoln Continental abgelöst, dessen Name fortan ein kleineres Modell zierte. Das Town Car blieb weiterhin Fullsize und ließ daran mit 556 cm Länge bei 298 cm Radstand, über 195 cm Breite und 144 cm Höhe keinen Zweifel zu. Das sprach Oberschichtler an, denen ein frontgetriebener Cadillac zu exzentrisch und ein BMW oder Benz zu unamerikanisch war:
In den führen 90ern fanden jährlich über 100.000 Exemplare der heckgetriebenen Lincoln Limousine ein neues Heim. Wer mehr ausgeben konnte, gönnte sich eine bessere Ausstattung wie diese Lincoln Town Car Signature Series. Sie ist am optionalen Stoffdach erkennbar, das ein Cabrioverdeck imitieren sollte.
Lincoln Towncar kmmt mit standesgemäßen 210 PS
Unser Town Car Fotomodell entstammt dem Modelljahr 1991 oder 1992, was anhand etwas weniger Stoßstangenchrom und der Grillgestaltung mit sieben Vertikalstreben auszumachen ist. Für standesgemäßen Vortrieb sorgte der aus dem Ford Mustang bekannte 4.6-l-Modular-V8 mit 210 PS und 373 Nm Drehmoment; die vier Fahrstufen wurden im Lincoln auto-matisch gewechselt. Für Sicherheit sorgten im Lincoln Town Car nicht nur zwei Frontairbags, sondern auch zum ersten Mal seit 1979 wieder vier Scheibenbremsen – nun mit ABS. Gegen Aufpreis bot Lincoln nicht nur einen selbst abblenden Spiegel, sondern auch aufblasbare Lordosenstützen. Und letztere gehören noch immer nicht zum Standard aller Fahrzeugklassen.
Town Car stilistisch nicht über jeden Zweifel erhoben
Konnte das Lincoln Town Car sich auch stilistisch behaupten? Der traditionelle Grill im Rolls Royce-Stil kam nun aerodynamischer daher, während die Heckpartie eher altbacken wirkte. Mit der insgesamt rundlicheren Außengestaltung machte die Automarke Lincoln in jedem Fall mit der Kantigkeit der späten 70er und 80er Jahre Schluss, konnte es jedoch nicht lassen, dem Cockpit einen antiquierten Bandtacho zu verpassen. Dem Anspruch der Oberklasse-Zugehörigkeit mochte vielleicht der bei vorliegender Signature Series serienmäßige Bordcomputer gerecht werden, die extrem minderwertig wirkenden Typenschilder jedenfalls nicht. Derartige Petitessen dürften den Besitzer von diesem properen Lincoln Youngtimer nicht kratzen – wer sonst außer KLE hat schon eine Stoffschicht auf dem festen Blechdach?
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