Heute undenkbar, seinerzeit allgegenwärtig: Zweitürige Kombis. Als solchen konnte man auch den Ford 12M kaufen, sei es mit Rückbank oder ab der B-Säule verblecht und mit großer Ladefläche.
Damit war der Ford 12M P4 im Angebot der damaligen leichten Nutzfahrzeuge nicht allein: Auch Simca und Triumph boten Aronde mit und Courier Modelle an, die genau wie der Ford Transporter fürs Kleingewerbe konzipiert waren.
Auch was die Dimensionen anging, spielten sie in einer Liga mit dem bei 253 cm Radstand 425 cm langen, 160 cm breiten und 146 cm hohen Ford Oldtimer. Anders als dieser konnten sie jedoch nicht mit einem damals sehr modernen Frontantrieb aufwarten. Dies war nicht unbedingt von Nachteil, denn luden Maler, Stuckateure oder Elektriker ihr Equipment ins rückwärtige Frachtabteil des 12M, nahmen sie der angetriebenen Vorderachse einen mehr oder minder großen Anteil Traktion.
Den Ford Oldtimer befeuert ein ungewöhnlicher V4-Motor
Ford war auf den im 12M eingeführten Frontantrieb sehr stolz und tat auch allen kund, dass die 1962 lancierte Ford P4-Reihe über ein quasi einmaliges Triebwerk verfügte: Einen V4-Motor hatte kein Mitbewerber zu bieten und demzufolge auch keine verchromten Radkappen mit V4-Emblem. Das äußerst kompakte Aggregat leistete im Ford 12M als 1200er 40 und als 1500er 50 PS; das maximale Drehmoment belief sich auf 78 respektive 108 Nm. Mit Spitzengeschwindigkeiten von 123 beziehungsweise 130 km/h war der Ford Oldtimer kein Verkehrshindernis. Die Kraftübertragung oblag einem vollsynchronisierten Viergang-Getriebe mit Lenkradschaltung
Ford 12M selbstverständlich als Taunus gekennzeichnet
Dass vorliegender Ford Taunus-Lettern auf der Motorhaube aufweist, darf nicht verwundern; bis 1967 wurden so alle deutschen Ford-Pkw-Modelle benannt; zudem war Taunus war bis ebenfalls 1967 ein Markenname und gleichbedeutend ein Synonym für Ford Deutschland – man denke nur an den Taunus Transit, eines der frühen europäischen Ford Nutzfahrzeuge. Doch mit der eleganten, nach vorne zusammenlaufenden Sicke an der 12M-Flanke, die in Teardrop-Heckleuchten endete, konnte der Transit nicht auftrumpfen. Denn das war schon immer eine Stärke der Pkw-basierten Kleintransporter wie dem Ford 12M P4: ein für viele Jobs ausreichenden Ladekapazität, ohne dabei ein direkt als Kastenwagen entwickeltes Fahrzeug bewegen zu müssen.
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