Wenn es einen im Mercedes E-Klasse Test so richtig heftig in den Sitz drückt und die Limousine geradezu gen Horizont schießt, liegt’s sicherlich an einem V8-Motor. Ein solcher sorgt auch im neuen E 63 AMG S für Vorwärtsdrang und Sound der Extraklasse.

Der Fahrkomfort des Mercedes E 63 AMG S fiel – nicht überraschend – hoch aus ©autorild.de
Der neue Mercedes E 63 AMG S ist mit 585 PS und 800 Nm eine echte Wucht – in 3,6 Sekunden donnert das E-Klasse-Topmodell auf Tempo 100, gegen Aufpreis sind 300 sahen Spitze drin. Rasanter lassen sich zwei Tonnen nur in Form von Volkswagens Bugatti Veyron beschleunigen. Doch worin unterscheidet sich der neuste Streich von Mercedes-AMG von seinem 557 PS und ebenfalls 800 Nm starken Vorgänger, dem E 63 AMG mit Performance Package?

Nun, im Wesentlichen im 4Matic-Allradantrieb, der 67 Prozent des Drehmoments an die mit Sperrdifferential versehene Hinter- und 33 Prozent an die Vorderachse leitet.
Die Zehnspeichen-Felgen in mattgrauem Titan verpasst Mercedes-AMG nur dem S-Modell ©autorild.de

Ein Mercedes-AMG-Modell, das untersteuert

Gegenüber dem alten E 63 AMG mit Hinterradantrieb hat sich viel geändert: Klar, dank der 4x4-Traktion dauert der Standardsprint eine beachtliche halbe Sekunde weniger, doch während der Hecktriebler in schnell genommenen Kurven auch mit aktivierten Fahrassistenten sein mit vier Endrohren bewehrtes Heck in den Gegenverkehr schwenkte, schiebt der neue E 63 AMG S kräftig über die Vorderräder, wie uns Thomas in einer Rechtskehre demonstriert. Nachdem diese Überraschung verdaut ist, bin ich dran. Es geht auf die tempolimitierte Autobahn, wo fünf Heranwachsende im leidlich aufgemotzten Peugeot 206 ihr Glück kaum fassen können, die wildeste Mercedes E-Klasse aller Zeiten sehen und hören zu können. Vielen Dank, Zwischengasfunktion!
Glücklicher Fahrer beim Mercedes E-Klasse Test. Im E 63 AMG S ©autorild.de

Neues Schaltprogramm im E 63 AMG S

Gut, schaffen wir ein paar neue Mercedes-Fans mit dem Kurzzeit-M-Programm. Neuerdings lässt sich imE 63 AMG auch in einem der Automatik-Fahrmodi mal schnell ein manueller Gangwechsel vornehmen. Also eine Fahrstufe runter, und mit der Drehzahl nimmt auch das Gebrüll des AMG V8 Biturbo-Motors zu; kurze Zeit später geht es automatisch wieder in einen verbrauchsgünstigeren Gang. Die Bengel sind völlig aus dem Häuschen. Das Spiel wiederholt sich noch einige Male, wobei sich die elektromechanische Servolenkung des AMG-Boliden zwar sehr präzise, aber subjektiv bei höherem Tempo als einen Tick zu leichtgängig erwies. Womöglich eine Vorsichtsmaßnahme aus Affalterbach, den Mercedes E 63 AMG S vollständig aufmerksam pilotieren zu.
In schnellen Kurven neigte das neue AMG Modell zum Untersteuern ©autorild.de

Mercedes E 63 AMG S bietet Top-Fahrwerk

Das AMG Ride Control-Fahrwerk des E 63 konnte allen Abstufungen überzeugen, wobei die härteste Abstimmung erwartungsgemäß für den größten Spaß sorgte, während sich die Komforteinstellung auf den steinschlagübersäten Bergstraßen legitimierte. Auch die aufpreispflichtige Keramik-Verbundbremsanlage erwies sich im E 63 AMG S als jeden ihrer mehr als 1.000.000 Cents wert, hielt sie doch die kostbare Fuhre tadellos im Zaum und sah mit ihren feisten 402 Millimeter-Scheiben und gold-orange lackierten Bremssätteln prächtig aus. Sie residieren hinter 9,0 respektive 9,5x19-zölligen AMG Felgen im 10-Speichen-Design, vorm mit 255/35er Reifen und achtern mit 285/30ern bezogen. Trotz ihres beachtlichen Formats schmälerten sie den Abrollkomfort beim E-Klasse AMG Test nicht. Was für ein Auto!
Der E 63 AMG S mit 4MAtic ersetzt den heckgetriebenen E 63 AMG mit Performance Package ©autorild.de

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