4 Türen

Es ist kein flotter Ford Sierra Cosworth, es ist kein schmissiger Ford Sierra XR4i und auch kein geräumiger Ford Sierra Turnier. Was soll man nur an dieser biederen Ford Limousine toll finden?

 Die Sierra-Front wurde 1987 optisch an die des Ford Scorpio angelehnt ©autorild.de
Ja, vorliegender Ford Sierra ist nicht mehr der schönste. Drei Radkappen vom Sierra sind nicht mehr vorhanden, und irgendwer hat dem Frontstoßfänger den roten Zierstreifen gemopst. Der königsblaue Karosserielack vom Ford Gebrauchtwagen wirkt politurbedürftig, der runde Querschnitt vom Autoschlüssel unattraktiv. Ein Auto, bei dem der Fähnchenhändler dem Kunden ein paar Scheine auf die Hand drückt, damit der die Ford Limousine endlich mitnimmt.

Großer Pluspunkt ist, dass der 170 cm breite und 137 cm hohe Ford Sierra Heckantrieb hat. Allein dies hebt ihn von den zeitgenössischen wie aktuellen Frontkratzern in der unteren Mittelklasse deutlich ab und macht den Kölner reichlich erstrebenswert.
Lackierte Außenspiegel adelten den Ford Sierra LX, unlackierte Stoßfänger eher weniger ©autorild.de

„Der Ford Sierra LX mit Komfortausstattung“

Dabei hatte mit dem Sierra alles so gut angefangen: Der etwa 1130 kg wiegende Ford Sierra mit dem Stufenheck wurde im Rahmen vom ersten Facelift im Jahr 1987 eingeführt. „Für seine reichhaltige Ausstattung, wie die beiden von innen einstellbaren Außenspiegel in Wagenfarbe, rundum getönte Scheiben, die 185/65er Reifen, den Drehzahlmesser und die Fahrersitzhöhenverstellung, sammelt der bei 261 cm Radstand 447 cm lange Sierra LX Bestnoten“, titelte die Werbung im Jahr 1990. Gegen Aufpreis gab es beim Ford Händler sogar ein „elektronisches ABS“. Das gab seit 1985 beim größeren Scorpio sogar schon serienmäßig, doch in der unteren Mittelklasse war es ab 1987 auch beim VW Passat nur gegen ein Aufgeld erhältlich.
 420 Liter Kofferraum und Heckantrieb – der Ford Sierra geizt nicht an Reizen ©autorild.de

An der Tanke macht einen der Sierra nicht arm

Der Ford Sierra 2.0i LX ist auch in Sachen Fahrdynamik nicht ohne: Die 100 respektive 120 PS, die seine Zwoliter-Einspritzer als OHC- bzw. DOHC-Triebwerk mobilisieren, sorgen für bis zu 190 km/h Spitze.  Wer das manuelle Fünfgang-Getriebe geschickt bedient, bringt den Ford Youngtimer in bestenfalls glatt 10 Sekunden von 0 auf 100. Auch verbrauchsseitig ist der Ford erschwinglich: Nicht einmal acht Liter genehmigt sich der 120 PS-Reihenvierer, das 100 PS-Pinto-Aggregat ist mit elf Litern durstiger. „Das großzügige Raumangebot und seine ausgereifte Verarbeitungsqualität sind weitere Pluspunkte des Sierra“, wusste das Marketing. Dazu die einzeln an Schräglenkern und Schraubenfedern aufgehängten Hinterräder – den Eigner des Ford kann man nur beglückwünschen.
Der Zwoliter-Einspritzer vom Ford Youngtimer leistet 100 oder 120 PS ©autorild.de

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