Der erste Ford Taunus TC wurde zum Modelljahr 1971 präsentiert. Wer sich den Ford Taunus GXL kaufen konnte, die Topversion der fünf Trimmlinien, zeigte nicht nur Geschmack, sondern auch gewisse finanzielle Sicherheit.
Und wer sich einen solchen Ford Taunus kaufen wollte, war beim Opel Händler womöglich nicht fündig geworden
– den rivalisierenden Ascona gab es anders als den Taunus nicht mit Fließheck. Beim Morris Marina sah es schon besser aus. Als sportliches Topmodell kam das Ford Taunus GXL Coupé mit mindestens 88 PS aus einem modifizierten Sechzehnhunderter-Vierzylinder. Zudem spendierte Ford dem Taunus GXL ein strafferes Fahrwerk und größere Trommelbremsen an der Hinterachse. Den Insassen vom Taunus Coupé schmeichelten unter anderem ein Fach in der Mittelkonsole, das umschäumte Sportlenkrad, runde Halogen-Zusatzscheinwerfer sowie zusätzlich installierte Ampèremeter, Drehzahl- und Öldruckmesser.
Sechs Zylinder adeln das Taunus Coupé
Wem es im Ford Taunus-Topmodell nach mehr Laufkultur und Prestige gelüstete, orderte beim Ford Händler den Zwoliter-V6-Motor mit 90 PS und 14 Nm Drehmoment. Jener Taunus V6 tat schon in den Ford 20M-Modellen Dienst und ließ sich im TC bis zu 15 Liter Super durch die beiden Solex-Doppelvergaser schmecken. Überragende Fahrdynamik zeigte der Ford Oldtimer mit hinterer Starrachse an Längs- und Schräglenkern sowie Schraubenfedern bei etwa 160 km/h Spitze und einer Beschleunigung von rund 15 Sekunden aus dem Stand auf 100 km/h indes nicht. Wer diesbezüglich interessiert war, schnappte sich auch nicht das Taunus Coupé, sondern griff gleich zum Ford Capri, am bestem mit Dreiliter-Essex-V6.
Alus sind am Ford Taunus GXL Fehlanzeige
Vorliegender Ford Taunus gehört der bis 1973 gebauten ersten Serie an – der Knudsen-Taunus trägt noch die schmalen anstelle der späteren breiten Seitenleisten. Augenscheinlich befindet sich das bei 258 cm Radstand 427 cm lange Ford Coupé mit Vinyldach in sehr ordentlichem Zustand: Lack und Chrom strahlen um die Wette, die originalen Sportstahlfelgen wurden nicht durch zweifelhafte Chrompendants ersetzt, und sogar die am Ford Taunus GXL zahlreichen Embleme wirken wortwörtlich blendend. Da kann man dem stolzen Besitzer neben allzeit guter Fahrt nur wünschen, dass an seinem Ford Taunus Coupé die vom ADAC mit der „Silbernen Zitrone“ honorierten schweren Neuwagenmängel längst abgestellt sind.
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