Einen Ford Capri kaufen wollte seinerzeit so mancher – sei es, dass der Ford Mustang zu unerschwinglich war oder dass der Ford Escort es an V6-Motoren oder Prestige mangeln ließ. Von beidem hat der Ford Capri 2.3 im Ghia-Trimm mehr als genug.
Einige Ford Capri-Besitzer waren von ihrem Hecktriebler so begeistert, dass sie ihn gar nicht mehr weggaben – so wie der Halter dieses zwischen 1978 und 1985 gebauten Ford Capri III. Hierfür sprechen nicht nur das alte DIN-Kennzeichen am Ford Oldtimer, sondern auch die in den 80ern so beliebten Initialen auf den Türen. Was uns an vorliegendem Erzrivalen des Opel Manta auffiel,
waren die augenscheinlich maßgefertigen und tadellos aufgetragenen Exclusiv-Aufkleber. Anstatt in einem Ford Forum fragten wir diesbezüglich gleich Herrn Laufer von Ford Classic, der mitteilte „Den Aufkleber an der Fahrzeugaußenseite mit dem Schriftzug "Exclusiv", gab es von Ford nicht. Auch das Modell „Exclusiv“ gab es bei Ford nicht. Der Besitzer hat dies möglicherweise eigenständig angebracht.“ Also kein Capri-Sondermodell.
Ein knallharter Performer war nicht jeder Capri
Die Heckklappe weist unser Ford Capri-Fotomodell als 2,3-l-V6 aus, wofür auch die beiden Auspuffrohre sprechen. Der bei 5300 Touren 108 PS leistende und bei 3000 Umdrehungen 176 Nm Drehmoment stemmende Ford V6 machte den Capri III indes nicht übermäßig schnell: Den Spurt von 0 auf 100 km/h bewältigte das auch mit Toyota Celica und Renault Fuego rivalisierende Ford Coupé in 12 bis 13 Sekunden, maximal waren rund 180 Sachen drin. Alles in allem auch nach damaliger Sicht keine übermäßig dynamischen Werte, doch dafür bot der im Segment einmalige Sechszylinder einen sehr weichen Lauf. Die ließ sich der mit 60 mm Hub bei 90 mm Bohrung reichlich kurzhubige Ford Capri Motor an der Tanke auch gehörig kosten, im Schnitt flossen bis zu 14,5 l/100 km durch den Fallstrom-Doppelvergaser.
Ein Hauch von Luxus für den Ford Capri
Doch wer beim Ford Sportwagen sich genügend Sprit leisten konnte und daher nicht zum 1,3-l-Basismotor griff, der hatte offenbar auch noch soviel locker, gleich zum Ford Capri Ghia zu greifen. Herr Laufer zu dieser Trimmlinie, die an der Spitze etlicher Ford Modelle stand: „Das Ghia-Paket umfasste bei seiner Einführung Halogen-H4-Scheinwerfer, Heckscheibenwisch/Waschanlage, Veloursteppiche, Lederlenkrad und Lederschaltknauf, Ausstellfenster hinten, Stoßstangenhörner und 5,5-Zoll-Leichtmetallräder. Die Modellvariante Ghia stellte stets die Luxusversion des Capri dar.“ Wir danken Herrn Laufer für die Informationen und wünschen dem Eigner noch viel Freude mit seinem Klassiker, empfehlen ihm aber eine Entfernung vom zu neuen Deutschland-Kleber auf der Motorhaube.
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