2 Türen

Clint Eastwood besaß in „Gran Torino“ den gleichnamigen Ford Oldtimer. Doch anders als im Film hat vorliegender Ford Gran Torino vom korrekten Modelljahr 1972 in Sachen Lack noch einiges nachzuholen und ist außerdem kein „Sport Fastback“.  

Den weit aufgerissenen Schlund hatte der Gran Torino nur Jahrgang 1972 ©autorild.de
Immerhin trägt unser Ford Gran Torino-Fotomodell die passenden Magnum 500-Felgen und grünen Lack – allerdings ist die Fahrertür in „Light Green“ nicht passend zum Rest in „Bright Lime“, und außerdem war das Ford Coupé von Walt Kowalsky in „Dark Green“ lackiert und anhand von „Laser Stripe“ und Doppelauspuff auch klar als „Gran Torino Sport“ zu erkennen. Über den Motor können wir hier nur spekulieren; so gab es den Ford Gran Torino 1972 mit vier Motoren vom 4,1 l-Reihensechser mit 98 PS bis hin zum fetten 7,0-l-V8 mit 205 PS. Wer den Ford Oldtimer mit dem Straight Six orderte, erwies sich nicht nur als Knauser, sondern angesichts dessen Leergewichts von rund zwei Tonnen auch als Depp.

Das Ford Midsize-Modell misst in der Länge stolze 517 cm ©autorild.de

Der Ford Gran Torino bot viel Anlass zur Kritik

Die Pfunde vom Gran Torino waren aber nicht das einzige Ärgernis – anders als der selbsttragende Vorgänger namens Ford Torino kam der Grannie ab 1972 mit antiquiertem Kastenrahmen. Dies sollte beim Ford Gran Torino Fahrgeräusche und Erschütterungen minimieren. Den Medien bleib es allerdings nicht verborgen, dass ein Auto mit separatem Fahrgestell in erster Linie preiswerter zu konstruieren und leichter zu modifizieren sei. Und gerade Letzteres hätte das bei 290 cm Radstand 517 cm lange und 202 cm breite „Formal Coupé“ mit Stufenheck dringend nötig gehabt: Der amerikanische „Consumer Guide“ fand heraus, dass das Raumangebot des Midsize-Torino das vom deutlich kleineren Kompaktwagen Ford Maverick nicht übertraf.
Die stufenheckartige Dachform dieses Ford Gran Torino lautet „Formal Coupé“ ©autorild.de

Die Kunden liebten die großen Ford Modelle – anfangs

Zudem baute der Ford Gran Torino nicht nur wesentlich größer, sondern wurden zu allem Überfluss auch noch als allgemein im Gegensatz zu ihren durchtrainierten Vormodellen als schwülstig gestaltet angesehen. Im direkten Vergleich wie auch gegenüber den Rivalen ist dies durchaus verständlich. Andererseits musste irgendjemand diesen schwergewichtigen Ford Oldtimer als Neuwagen geliebt haben, enn wer sollte sonst in den ersten drei Jahren 1,44 Millionen dieser Gran Torino kaufen? Das toppte auch die Absätze der konkurrierenden Chevrolet Chevelle und Plymouth Satellite/Roadrunner/GTX.
Der Ford Oldtimer erfuhr durch den Film einen Bekanntheitsschub sondergleichen ©autorild.de

Der Gran Torino bleibt, wie er ist

Allerdings hatten diese frühen Ford Modelle einen schlechten Ruf, was Zuverlässigkeit, Rostanfälligkeit und Lackqualität anging, sodass sie als am wenigsten wertbeständigste Intermediates rasch auf den Schrott wanderten. Umso höher ist der Einsatz des Eigners zu bewerten, sich eines dieser als besonders versoffen geltenden Ford Modelle zuzulegen und auf den Rat von Walt Kowalsky zu hören: „Dass du ihn nicht zum Cabrio verstümmelst, wie es die bescheuerten Mexen machen, und du malst auch keine Flammen drauf wie das asoziale weiße Kruppzeug und montier bloß nicht so ’nen riesigen Schwuchtelspoiler aufs Heck, wie man das bei den Karren von den anderen Schlitzaugen sieht. Das sieht beschissen aus.“
Vermutlich wurde das Ford Coupé bei einem Chrysler Händler in Zahlung gegeben ©autorild.de

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