Als Cadillac 1959 die Flossen auf ein Rekordmaß anhob und in den Folgejahren wieder verkleinerte, brauchte es noch einige Jahre, bis sie ganz verschwunden waren. 1964 gab es neben Cadillac deVille und Stallgenossen kaum noch US Cars mit diesem Designkniff.
Der Cadillac deVille wurde fürs Modelljahr 1964 in Sachen Karosserie nur marginal gegenüber dem 1963er Modell verändert. Auffälligste Änderung war neben dem seitlichen deVille-Schriftzug der nun horizontal wie vertikal geknickte Kühlergrill. Im 17. und letzten Jahr der Heckflossen waren die wichtigsten Neuerungen unterhalb des bei 329 cm Radstand 568 cm langen, 143 cm hohen und 202 cm breiten Blechkleids vom Cadillac Coupe deVille zu finden:
Für Vortrieb sorgte nun der von 390 auf 429 cui vergrößerte Big Block V8 mit 340 PS, der sein Drehmoment von satten 651 Nm auf die nun ebenfalls neue Dreistufen-Turbo-Hydramatik an die Hinterräder des Cadillacs leitete. Den Durst des Carter AFB 3655 S-Vierfach-Vergasers auf dem 7,0 Liter großen Triebwerk stillte der 98 Liter fassende Tank.
Fortschrittliche Klimatisierung im Cadillac Oldtimer
Die Ausstattung vom 1964er Cadillac Deville wich mit einer Ausnahme vom Vorjahresmodell nicht wesentlich ab: Cadillac brüstete sich damit, als erster Hersteller die sogenannte Comfort Control eingeführt zu haben. Dieses Extra kühlte und heizte die Fahrgastzelle vom Caddy vollautomatisch, um die einmal am Armaturenbrett eingestellte Temperatur zu erreichen. Das komfortabel abgestimmte Fahrwerk vom Cadillac Coupe deVille mit vorderer Einzelradaufhängung und hinterer Starrachse an Schraubenfedern sorgte dafür, dass die angebliche Achslastverteilung von Sportwagen-verdächtigen 50:50 keineswegs zu entsprechender Fahrdynamik führte. Bei vier Trommelbremsen in einem leer 2175 kg wiegenden Cadillac Oldtimer auch nicht weiter schlimm.
Der Cadillac Deville war keineswegs lahm
Vorliegender Cadillac Oldtimer macht äußerlich einen insgesamt passablen Eindruck, sieht man von den fehlenden Radkappen und dem erneuerungswürdigen Lack ab. Im Coupe deVille suggerieren Decken auf den Sitzlehnen und dem Armaturenbrett einen gewissen Verschleiß, der so verborgen werden soll, oder aber einen äußerst pfleglichen Eigner, der seinen Cadillac Deville vor Sonneneinstrahlung bewahren will. Wünschen wir ihm also viel Spaß, sein Luxusauto in knapp 9 Sekunden von 0 auf 100 km/h zu bringen und über Alleen wie Prachtstraßen zu gleiten. Auch in Sachen Topspeed gehörte das zweitürige Pendant zum Cadillac Sedan deVille zu den Flinken seinerzeit: Das ab 5.408 US$ erhältliche Cadillac Coupé machte 196 km/h Spitze.
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