Der International Harvester Scout, ein in zwei Generationen von 1965 bis 1980 gebauter Geländewagen, war wie die Traktoren aus gleichem Hause von echtem Schrot und Korn. Und genau wie jene wurde auch der Scout nur selten mal nicht knüppelhart rangenommen.
Als der International Scout 2 1971 debütierte, traf er anders als sein Vorgänger bereits auf gut etablierte Wettbewerber:
1966 lancierte Ford den Bronco, 1969 brachte Chevrolet den Blazer auf den Markt. Und sie alle zielten auf jene Kunden ab, denen ein Range Rover zu exotisch, ein Jeep zu unpraktisch war. Im Gegensatz zum Briten gab es den IHC Scout 2 auch mit Dreistufen-Automatik. Dieser Umstand führte schließlich sogar dazu, dass er in der Schweiz umfangreich zum Monteverdi Safari veredelt wurde. Auch klar, dass die Rivalen manches Konstruktionsmerkmal teilten, etwa die Rahmenbauweise, Starrachsen vorn und hinten und das abnehmbare Dach, das allen Scout-Insassen Cabrio-Feeling bescherte.
Am IHC Scout weicht Metall schließlich Plastik
Der Scout 2 wurde wie andere US-Cars auch regelmäßig kosmetisch aufgefrischt. So tauschte International Harvester beim letzten Facelift fürs Modelljahr 1980 die dreiteilige Metall-Frontmaske gegen ein einteiliges Kunststoffpendant aus – so auch bei unserem Scout-Fotomodell, den das Differential an der zuschaltbaren Dana 44-Vorderachse als Allrad-Oldtimer entlarvt. Der letzte Jahrgang der leichten IHC Modelle, leicht erkennbar an den nunmehr rechteckigen statt wie zuvor runden Scheinwerfern lief in 13.106 Exemplaren vom Band. Die beachtlichen Räder dieses IHC Scout 2 dürften original sein, da ließ der Hersteller sich nicht lumpen – genauso wenig wie bei den bündig abschließenden Rückleuchten im Custom-Look.
Leistung gab’s im International Harvester Scout nicht überall
Der IHC Scout war in seinem finalen Jahr mit etlichen Triebwerken erhältlich, so einem Vier- und zwei Achtzylindern sowie einem Nissan-Diesel. Den bei 254 cm Radstand 420 cm kurzen, 171 cm hohen und 178 cm breiten, aber mindestens 1660 kg schweren International Scout brachte allein der 5,7 Liter große Top-V8 mit 163 PS und knapp 400 Nm Drehmoment angemessen auf Touren. Gerade der Reihenvierer machte den Geländewagen reichlich lahm. Doch auch dem mit 77 PS schwächsten Scout 2 verpasste die International Harvester Company vorn Scheibenbremsen. Damit der stolze Eigner dieses recht raren International Harvester Scout 2 sein Schätzchen auch heute noch rechtzeitig gestoppt bekommt. Gute Fahrt!
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